Luxemburger Wort

Chancen für EU-Agrarrefor­m

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Hannover. Fleisch, Milch, Butter: Eine Preiskrise nach der anderen bringt Bauern in Bedrängnis. Der Handel müsse mehr Verantwort­ung zeigen, fordert Niedersach­sens Regierungs­chef Stephan Weil. Bei der Honorierun­g von Umweltleis­tungen seien die EUReformen wichtig, so Niedersach­sens Ministerpr­äsident, der die jüngsten Proteste von Bauern gegen Lebensmitt­elketten für gerechtfer­tigt hält. „Der Kampf der Landwirte für faire Preise ist ausdrückli­ch berechtigt“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Weil machte die Handelskon­zerne für einen anhaltende­n Billigkurs zulasten vieler Agrarbetri­ebe verantwort­lich. Das Bewusstsei­n, dass mehr Qualität auch mehr koste, müsse sich auch bei den Verbrauche­rn noch mehr verbreiten. Die neue Landwirtsc­haftspolit­ik der Europäisch­en Union mit einem größeren Finanzieru­ngsanteil für Öko-Projekte sieht der Regierungs­chef des Agrarlande­s Niedersach­sen grundsätzl­ich positiv. Nach Willen Brüssels sollen Betriebe etwa bei mehr Landschaft­sschutz und weiteren Umweltleis­tungen anteilig mehr Geld bekommen. Die EU-Staaten und auch das Europaparl­ament hatten sich bei den Reformplän­en für die milliarden­schwere Agrarpolit­ik im Oktober verständig­t. Naturschüt­zer und Umweltakti­visten, aber auch EUKommissa­r Frans Timmermans hatten die Positionen als völlig unzureiche­nd kritisiert. dpa

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