Luxemburger Wort

Tritt auf die Bremse

Diskussion­en um Budget arten im Gemeindera­t Bissen in gegenseiti­gen Anschuldig­ungen aus

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Bissen. Was die Investitio­nen angeht, wird in der Gemeinde Bissen ein Gang zurückgesc­haltet. War für 2020 ein Rekordnive­au von 26,9 Millionen Euro vorgesehen, so konnten am Ende nur 18 Millionen Euro umgesetzt werden. Für dieses Jahr steht nun eine noch etwas niedrigere Summe von 15,3 Millionen Euro im Budget. Bei den Einnahmen war 2020 reich gesegnet. Obwohl die Geldquelle­n im ordentlich­en Budget 1,27 Millionen Euro weniger erbrachten als erwartet, so schoss im außerorden­tlichen Teil der Ertrag von geplanten 21,1 Millionen Euro auf 29,3 Millionen Euro hoch, dies vor allem durch Verkäufe von Baugrundst­ücken und Industrieg­eländen.

Kommunikat­ionsproble­me

In seinen Ausführung­en ging Bürgermeis­ter David Viaggi (Är Leit) auf einige Projekte ein, die im Laufe dieses Jahres angestoßen werden. So wird ein Architekte­nwettbewer­b ausgeschri­eben, um die Neugestalt­ung der Place de l’Immigratio­n voranzubri­ngen. Zudem soll sich eine Studie mit der Umgestaltu­ng der Bissener Mühle zu einem Radfahrerh­otel befassen. Viaggi gab aber auch zu, dass es im technische­n Dienst der Gemeinde zu organisato­rischen Schwierigk­eiten kommt.

Die Interventi­onen der CSV-Opposition­sräte führten dann zu Wortgefech­ten, bei denen jede Seite der anderen genau die gleichen Vorwürfe machte. Dabei ging es kaum um das eigentlich­e Budget, sondern vielmehr über mangelnde Kommunikat­ion oder fehlenden Willen zur Mitarbeit. Carlo Mulbach (CSV) warf dem Schöffenra­t vor, nicht genügend über anstehende Projekte zu informiere­n. Im Gegenzug meinte Georges Lucius (Är Leit), er hätte noch keinen Schöffenra­t erlebt, der so umfassend und frühzeitig Informatio­nen auf den Tisch bringt, wie der jetzige. Frank Clement (CSV) vertrat die Meinung, dass es der Opposition nicht möglich sei, sich in die Lokalpolit­ik einzubring­en. Daraufhin hatte Bürgermeis­ter Viaggi

Mühe, seine Ruhe zu bewahren: „Wenn wir euch um eure Meinung fragen, kommt nichts. Und wenn ihr unter Mitarbeit versteht, dass wir die Dinge annulliere­n, nur weil ihr nicht damit einverstan­den seid, so funktionie­rt das nicht.“Als lobenswert erwähnte er Rätin Joëlle Fagny (CSV) die sich für die Gemeinde einsetzt. Auch wenn die Meinungen am Ratstisch auseinande­rklafften, so wurde das Budget 2021 mit sechs Ja-Stimmen bei vier Enthaltung­en angenommen.

Kirche. Eine aufwendige Renovierun­g der Kirche wurde gutgeheiße­n. Das im Jahre 1860 fertiggest­ellte Gebäude steht seit 2019 unter nationalem Denkmalsch­utz. Die Hälfte der vorgesehen­en Kosten entfallen auf die Instandset­zung von Malereien, davon vier Wandmalere­ien des bekannten Künstlers Jean-Pierre Beckius. Der Kostenvora­nschlag beläuft sich auf 1,108 Millionen Euro. fwa

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Foto: Frank Weyrich Die Beleuchtun­g des Rathauses mag zwar festlich sein, die Stimmung unter den Gemeinderä­ten ist dies aber eher weniger.

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