Luxemburger Wort

Träumen verboten

Der SC Freiburg gewinnt immer weiter in der deutschen Fußball-Bundesliga, doch der Trainer warnt

- Stuttgart Hertha BSC Bielefeld Frankfurt Köln Dortmund FC Bayern Leipzig Schalke Mainz

Mit Christian Streich wollte es sich Christian Günter bei aller Euphorie nicht verscherze­n. „Wenn ich jetzt anfange zu träumen, und der Trainer das hört, weiß ich nicht, ob ich nächste Woche spiele“, sagte der Kapitän des SC Freiburg nach dem 3:1 im badischen Duell bei der TSG Hoffenheim schelmisch grinsend. Damit war die Frage, ob der Breisgauer Fußball-Bundesligi­st langsam Richtung Europacup schielen darf, schnell beantworte­t.

Nach ziemlich genau neun Jahren Zusammenar­beit kennt der Außenverte­idiger seinen Coach eben ziemlich gut. Denn obwohl der SC durch den vierten Sieg in Folge seinen Clubrekord aus dem Jahr 2001 eingestell­t hat und mit 20 Punkten auf den neunten Platz geklettert ist, verlangte Streich Zurückhalt­ung. „Wir sollten uns tunlichst nicht blenden lassen“, sagte Streich: „Es wäre gut, wenn wir weiter wissen, wer wir sind und wo wir herkommen.“

1. Bayern 14. Bremen 15. Köln 17. Mainz 18. Schalke

Richtige Ansprachen

Wann und wie der Aufschwung begann, ist immerhin leicht nachzuvoll­ziehen. Nach der Pleite gegen Kellerkind FSV Mainz am achten Spieltag (1:3) hat es ordentlich gekracht beim Sport-Club. Ihre sechs Partien seitdem haben die Freiburger nicht verloren. „Die Mannschaft ist mit Mainz gut umgegangen, denn da hat es ein paar richtige 2. RB Leipzig 3. Leverkusen 4. Dortmund 5. Union Berlin 6. Wolfsburg 7. Mönchengla­dbach 8. Frankfurt 9. Freiburg 10. Augsburg 11. Stuttgart 12. Hertha BSC 13. Hoffenheim 16. Bielefeld

14 10 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 9 8 8 6 6 5 4 5 5 4 4 4 3 2 3 1 14 0

3 4 4 1 6 6 6 8 5 4 6 4 3 5 5 1 3 4

1 1 2 5 2 2 3 2 4 5 4 6 7 6 7 10 10 10

44:21 25:9 29:14 28:18 29:18 20:15 25:22 23:23 23:24 16:19 26:21 23:24 22:26 16:23 13:22 9:24 14:31 8:39

33 31 28 25 24 24 21 20 20 19 18 16 15 14 11 10 6 4 Ansprachen gegeben“, gab Streich nach dem Erfolg bei der TSG zu Protokoll.

Auch sein Erfolgsrez­ept verriet der 55-Jährige, der momentan zum x-ten Mal unter Beweis stellt, dass er zu den besten Trainern der Liga zählt. „Du musst bereit dazu sein, alles auf den Platz zu bringen, was im Kopf und im Körper steckt. Das tut die Mannschaft“, sagte Streich: „Deshalb freue ich mich wahnsinnig. 20 Punkte sind unglaublic­h. Aber die Jungs haben sich das echt verdient.“

Fraglos verdient war auch der Sieg in Sinsheim. Der überragend­e Franzose Baptiste Santamaria mit seinem ersten Bundesliga­tor (7.') und der frühere Hoffenheim­er Vincenzo Grifo per Handelfmet­er (34.') trafen für die Freiburger. Zudem unterlief TSGVerteid­iger Kasim Adams ein Eigentor (42.'). Ins richtige Tor traf für Hoffenheim nur Ihlas Bebou (58.').

Vieles deutet darauf hin, dass der Sport-Club am Samstag gegen den 1. FC Köln seine Erfolgsser­ie fortsetzt. „Wir sind eine richtig eklige Truppe“, äußerte der erneut starke Günter: „Wenn man so gegen den Ball arbeitet, dann zahlt sich das aus – dann ist man auch vorne effizient.“Ähnlich sah es Grifo: „Es passt derzeit einfach. Ein 3:0 zur Pause sagt alles. Wir arbeiten einfach alles ab.“

Hoeneß: „Horrorfilm“

Das gilt nicht für die Hoffenheim­er. Angesichts von zwei Verletzung­en (Sebastian Rudy erlitt eine Zerrung im Innenband und ein Knochenöde­m im Knie, Kevin Akpoguma eine Muskel- und Sehnenverl­etzung im Oberschenk­el), einem Strafstoß-Gegentreff­er und einem Eigentor bezeichnet­e Trainer Sebastian Hoeneß die erste Hälfte als „Horrorfilm“. Nun müssen die Kraichgaue­r aufpassen, dass nicht sie es sind, die am Samstag den Horrorfilm von Schalke 04 beenden. sid 36.' Guendouzi 52.' Cordoba 80.' Piatek 66.' Akanji

90. + 1.' Sancho

0:1 3:0 0:1 22.' Younes

54.' Tapsoba (Eigent.) 2:1 0:1 1:3 0:2 2:0 5:2 50.' Kimmich

56.' Sané

70.' Süle

76.' Lewandowsk­i (Elfm.) 83.' Lewandowsk­i 67.' Olmo 32.' Burkardt 44.' Hack

4.' Schlupp 45. + 6.' Eze 29.' Kane (Elfm.) 43.' Son

50.' Alderweire­ld

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Foto: dpa Freiburgs Torschütze Baptiste Santamaria bejubelt das 1:0.

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