Luxemburger Wort

Weg frei für zweiten Corona-Impfstoff in EU

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Amsterdam. Als zweiter CoronaImpf­stoff ist ab sofort das Mittel des US-Hersteller­s Moderna in der Europäisch­en Union zugelassen. Dies entschied die EU-Kommission gestern auf Empfehlung der Arzneimitt­elbehörde EMA, wie Kommission­schefin Ursula von der Leyen mitteilte. Damit ist nach der Zulassung des Präparats der Unternehme­n Pfizer und Biontech der Weg frei für den zweiten Impfstoff gegen Covid-19 in der EU. Der Moderna-Impfstoff ist bereits in den USA, Kanada und Israel zugelassen. Die EU hat 160 Millionen Dosen bei dem US-Hersteller bestellt. EU-Kommission­schefin Ursula von der Leyen begrüßte die Empfehlung der EMA. „Gute Nachrichte­n für unsere Bemühungen, mehr Covid-19-Impfstoff zu den Europäern zu bringen“, schrieb sie auf Twitter. „Dieser Impfstoff verschafft uns ein weiteres Instrument im Kampf gegen die derzeitige Notsituati­on“, sagte EMAChefin Emer Cooke. Der Impfstoff schütze zu etwa 94 Prozent gegen Covid-19. Auch nach der Empfehlung werden nach den Worten der EMA-Chefin die Experten weiterhin

Der Moderna-Impfstoff

alle Daten zu Sicherheit und Wirksamkei­t überwachen. Die EMA-Experten hatten bereits seit November die Daten des Hersteller­s nach dem sogenannte­n Rolling-Review-Verfahren bewertet. Danach werden bereits Ergebnisse der Studien geprüft, noch bevor ein Zulassungs­antrag eingereich­t ist. Das Verfahren sei viel schneller, aber genauso sorgfältig, betonte die EMA. Bei einer bedingten Zulassung ist der Hersteller verpflicht­et, auch danach noch Daten etwa zur Langzeitwi­rkung an die EMA zu übermittel­n.

Wie das Mittel von Pfizer und Biontech ist auch das von Moderna ein sogenannte­r mRNA-Impfstoff. Enthalten sind genetische Informatio­nen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiwei­ß herstellt. Modernas Mittel braucht zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen, um wirksam zu sein. Von dem bereits seit Dezember zugelassen­en Mittel von Pfizer und Biontech wird nach drei Wochen eine zweite Dosis verabreich­t. Beide Mittel hatten in Testreihen eine hohe Wirksamkei­t von um die 94 Prozent und nur wenige Nebenwirku­ngen gezeigt. Moderna mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaa­t Massachuse­tts hatte erklärt, in den ersten drei Monaten 2021 würden 100 bis 125 Millionen Impfdosen des Vakzins mit dem Namen „mRNA-1273“produziert – davon bis zu 25 Millionen für außerhalb der USA. In den nächsten Monaten sollen noch weitere Impfstoffe in Europa auf den Markt kommen. dpa

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Foto: AFP

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