Meist unter Strom
Die wichtigen Autoneuheiten dieses Jahres fahren elektrisch
Die Zeichen stehen 2021 nicht auf Sturm, sondern auf Strom: Immer mehr Konsumenten entscheiden sich beim Kauf eines neuen Fahrzeugs für ein Elektroauto oder ein Hybrid-Fahrzeug. Der Anteil bei Neuzulassungen lag im vergangenen Jahr in Luxemburg bei 17,2 Prozent (4,6 Prozent Elektroautos, 12,6 Prozent Hybridfahrzeuge). In anderen europäischen Ländern ist ein ähnlicher Trend feststellbar. Spitzenreiter ist hier Norwegen: Dort besitzt mehr als jedes zweite Neufahrzeug einen E-Motor.
Kaum verwunderlich also, dass elektrische Antriebe auch bei den Automobilneuheiten dominieren. Und diese tragen teilweise recht unbekannte Namen: Aus China starten etwa die Volvo-Schwester Lynk & Co sowie die wiederbelebte Marke MG ihr Geschäft in
Zentraleuropa. Und auch Nio und Byton laufen sich für den Export warm – wenn den Start-ups nicht noch das Geld bis dahin ausgeht. Ebenfalls neu: der Hyundai-Ableger Ioniq als reine Elektromarke.
Doch nicht nur die Exoten setzen auf Strom statt Benzin und Diesel – auch in Deutschland glaubt man an den Antrieb der Zukunft, etwa bei SUV: Audi hat den E-Tron Q4 angekündigt, BMW bringt den iX3, Mercedes den EQA und VW den ID.4 sowie das Schwesterauto ID.5 mit Schrägheck. Dazu gesellt sich – aus der noch fertig zu stellenden Fabrik bei Berlin – vermutlich das Tesla Model Y.
Lexus bringt mit dem UX 300e das erste batterieelektrische Auto aus dem Toyota-Imperium, von den VW-Töchtern kommen der Skoda Enyaq und der Seat Cupra El-Born.
Viele fahren zweigleisig
Ford bringt den Mustang Mach-E und Opel den neuen Mokka mit einer Kombination aus Elektroantrieb und Verbrenner. Auch bei Nissan fahren sie zweigleisig, aber mit zwei Modellen. So gibt es eine Neuauflage des Qashqai mit Hybridantrieb. Und für E-AutoFreunde fährt der rein elektrische SUV Ariya vor. Den neuen C4 von Citroën gibt es sogar als Benziner, Diesel oder E-Auto.
Eher in der alten Welt zu Hause sind einige andere SUV-Neuheiten, bei denen die Elektrifizierung allenfalls bis zum Plug-in-Hybrid reicht. Den gibt es für den neuen Hyundai Tucson in der Kompaktklasse genau wie für den Kia Sorento in der Mittelklasse.
Der Crossover auf Basis des Toyota Yaris bekommt genau wie die nächste Generation des Honda HR-V auf Basis des Jazz und der Renault Arkana als SUV-Coupé einen konventionellen Hybriden. Der Highlander als neuer Siebensitzer im SUV-Programm von Toyota fährt als Teilzeitstromer ohne Stecker vor. Allein der GV70 von Genesis kommt erst mal nur mit Verbrennern.
Wenn 2021 ein neuer Renault Kangoo und baugleich der Mercedes Citan sowie dessen neuer PkwAbleger T-Klasse kommen, wird es neben Dieseln und Benzinern ebenfalls E-Versionen geben, so die Hersteller. Gleiches gilt für die eher traditionellen Karosserievarianten: Opel Astra, Peugeot 308 und Citroën C5 wird es mit Benzintank oder Batterie geben. BMW schickt den rein elektrischen i4 ins Rennen. Toyota bringt mit der zweiten Generation des Mirai die Brennstoffzelle ein wenig näher an den Alltag. Und Mercedes rollt mit dem luxuriösen EQS quasi eine elektrische S-Klasse vor.
Sportliche E-Flitzer
Klassische Limousinen wie die neue Generation der Mercedes C-Klasse sowie der DS9 sind da fast schon eine Ausnahme. Selbst die Sportwagenwelt parkt längst an der Steckdose. Zwar gibt es Verbrenner wie den neuen BMW M3/M4 oder die neue Corvette. Von Toyota gibt's einen neuen GT86 und von Mercedes endlich einen frischen SL. Aber mit Premieren wie dem Pinifarina Battista, dem Ferrari SF 90 Spider oder dem McLaren Artura hält die Elektrifizierung auch auf der Überholspur weiter Einzug.
Bei den Kleinwagen spielen Stromer noch eine untergeordnete Rolle. Premieren wie der Dacia Sandero und sein rustikaler Bruder Stepway kommen deshalb ganz konventionell daher. Und auch beim Skoda Fabia wird es für kaum mehr als einen Mild-Hybriden reichen. Aber: Nicht nur der Fiat 500 wird mit dem Generationswechsel elektrisch. Sogar Dacia bringt den Renault K-ZE aus China in Europa als Spring. Mit einem Netto-Preis um die 10 000 Euro soll er E-Mobilität nun für alle erschwinglich machen. dpa/mij
Mercedes rollt mit dem luxuriösen EQS quasi eine elektrische S-Klasse vor.