Hätte, hätte Fahrradkette
Das vergangene Jahr war, was es war. Für mich persönlich gab es – wie für viele andere auch – schon bessere. Wirklich klagen kann ich aber nicht. Denn 2020 hatte trotz allem viel Gutes für mich übrig, und auch von den großen Tragödien blieb ich zum Glück verschont. Deshalb: Schwamm drüber! Ganz so einfach ist das aber scheinbar nicht. Vollkommen abgeschlossen mit dem Jahr habe ich noch nicht. In ruhigen Momenten neigen meine Gedanken nämlich dazu, abzuschweifen – und so frage ich mich manchmal, was wäre 2020 eigentlich ohne Corona für ein
Im Jahr 2020 hätte alles auch anders kommen können.
Jahr geworden? Eine müßige Frage, sicherlich. Wäre doch so vieles anders gekommen, im Kleinen und im Großen. Mit höchster Wahrscheinlichkeit würde ich diese Zeilen nicht zu Hause, sondern im Großraumbüro tippen, umgeben von den meisten meiner Kollegen. Niemand würde eine Maske tragen, und wahrscheinlich hätte mindestens einer von ihnen eine ordentliche Erkältung und würde mit voller Wucht in seine Hand niesen und husten und – ohne sich die Hände zu waschen – einfach weiter arbeiten, alles anfassen und Krankheitserreger im Raum verteilen. Und es würde niemandem wirklich auffallen oder jemanden stören – na ja, zumindest solange sich niemand ansteckt. Doch wie schon gesagt, die Beantwortung solcher Fragen ist müßig; gar überflüssig. Der Sommerurlaub, der Grillabend mit Freunden, das Weihnachtsfest: Alles hätte anders werden können im vergangenen Jahr, wenn nicht Corona wäre. Aber: Hätte, hätte Fahrradkette ... Und wenn das Wörtchen wenn nicht wär, dann wär mein Vater Millionär. Das Leben wollte eben nicht so, wie wir es geplant hatten. Wie der weise Forest Gump – aufgrund der Pandemie hatte ich mal wieder Zeit, mir den Film anzuschauen – einmal sagte: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt.“Maximilian