Ein Ort mit Geschichte
Die Gemeindeverwaltung Hesperingen bezog vor drei Jahrzehnten ein neues Rathaus
Hesperingen. Seit fast 30 Jahren hat die Gemeindeverwaltung ihren Sitz an der Route de Thionville in Hesperingen. Es ist ein imposantes Gebäude, an das sich an der Rückseite ein Weiher und ein öffentlicher Park mit Fahrrad- und Fußgängerwegen sowie ein Fitness-Parcours anschließen.
Am 16. September 1992 wurde das neue Rathaus eingeweiht, das ein Areal von mehr als 13 Hektar mit herrlichen Grünflächen und Anlagen umfasst. Doch bereits ein einem Beitrag im 2014 erschienenen Buch „Hesper – eng Gemeng am Wandel“. Das Urbéngsschlass war um das Jahr 1800 von dem Arzt Herman Urbain errichtet worden. Das Anwesen war im Besitz von nicht weniger als elf Familien und diente über die Jahre als Landsitz, landwirtschaftliches Gebäude, Arztpraxis, Brennerei, Gaststätte und Gärtnerei.
1983 kaufte die Gemeinde Hesperingen das Anwesen. Die ursprüngliche Idee, das Haus zu renovieren und es als Rathaus zu nutzen, gaben die Verantwortlichen auf, als feststand, dass dies aus bautechnischen Gründen nicht möglich sei. 1986 wurde das Haus abgerissen. Bei dem Neubau müsse der Architektur des historisch wertvollen Gebäudes jedoch Rechnung getragen werden, so die damalige Auflage.
10 Millionen Euro investiert
Am 1. Juli 1986 genehmigte der Gemeinderat unter Bürgermeister Alphonse Theis einstimmig die Pläne der Architekten Yves Feis und Arthur Jemming mit dem Kostenanschlag von 400 Millionen Franken (rund 10 Millionen Euro). Bereits am 17. November des selben Jahres erfolgte der erste offizielle Spatenstich. 1991 war der Bau fertiggestellt.
Ausgehend von der klassischen, Form des alten, herrschaftlichen Anwesens entstand ein prächtiges, wohlproportioniertes Gebäude. Der Bau umfasste zu Beginn 30 Büros, verteilt auf zwei Stockwerken. Im Laufe der Jahre wurden aber aus Platzmangel auch Arbeitsräume unter dem Dach eingerichtet. Doch das war auf Dauer nicht ausreichend: Deshalb befinden sich mittlerweile auch im angrenzenden Mehrzweckzentrum CELO einige Dienststellen der Gemeinde, allen voran der Service financier, die Ordnungshüter und das Office social.
Auch wenn das Urbéngsschlass längst Geschichte ist, so erinnert heute noch die „Galerie Urbéngsschlass” im Untergeschoss des Rathauses an das frühere Anwesen.