Die Rückkehr des Sterndeuters
Trainer Raymond Domenech feiert erfolgreichen Einstand bei Nantes in der französischen Ligue 1
„Ach, damit habe ich abgeschlossen, ich habe den Eindruck, das ist in einem anderen Leben passiert“, versicherte Raymond Domenech bei seiner ersten Pressekonferenz als Trainer von Nantes. Um hinzuzufügen: „Ich lebe in der Gegenwart und versuche, etwas Positives zu bewirken.“Zehn Jahre hat der 68-Jährige nicht mehr als Trainer
1. Lyon 2. Paris SG 3. Lille 4. Monaco 5. Rennes 6. Marseille 7. Angers 8. Montpellier 9. Lens 10. Bordeaux 11. Brest 12. Metz 13. Nice 14. Reims 15. Strasbourg 16. St-Etienne 17. Nantes 18. Dijon 19. Lorient 20. Nîmes
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gearbeitet, doch an diesem letzten Tag des Jahres 2020 komme es ihm vor, als habe er gestern zum letzten Mal auf dem Trainingsplatz gestanden. Nicht nur wegen dieser langen Abwesenheit ist die Rückkehr des gebürtigen Lyoners die mit Sicherheit merkwürdigste Trainerverpflichtung der Saison.
Denn dieses von Domenech in ein fernes Dasein verbannte „Das“ist nichts anderes als ein Ereignis vom 20. Juni 2010, das als „Fiasko von Knysna“in die französische Sportgeschichte einging: Bei der Fußball-WM in Südafrika – die die Franzosen übrigens sieglos schon nach der Vorrunde verlassen mussten – weigerten sich die französischen Nationalspieler, den Bus zu verlassen, der sie zum Training gebracht hatte.
Damit wollten sie gegen die Suspendierung ihres Teamkollegen Nicolas Anelka protestieren, der den Nationaltrainer zuvor beleidigt hatte – dessen Name: Raymond Domenech, der kurze Zeit später ebenfalls seinen Hut nehmen musste. Die Öffentlichkeit im auf sein Savoir-vivre und seine guten Manieren stolzen Frankreich verzieh ihm die peinliche Vorstellung der Bleus am Kap der Guten Hoffnung nie.
Während seiner Auszeit betätigte sich der einstige Abwehrspieler von Olympique Lyon, der mit der Sportmoderatorin Estelle
Raymond Domenech berücksichtigt die Sternzeichen bei der Mannschaftsaufstellung.
Denis verheiratet ist, als TV- und Radioexperte. Als Trainer legt er großen Wert auf taktische Disziplin, lässt sich bei der Auswahl seiner Spieler jedoch von ungewöhnlichen Methoden leiten. So bestätigte er öffentlich, dass er bei der Mannschaftsaufstellung auch die Sternzeichen der Spieler berücksichtige.
Stürmische Gewässer
In Nantes findet Domenech nun einen Verein vor, der sich in stürmischen Gewässern befindet. Der achtmalige französische Meister steckt im Tabellenkeller fest, wobei sich die Kritik der Fans vor allem gegen Präsident Waldemar Kita richtet. Der französisch-polnische Unternehmer ist seit 2007 Eigentümer des Clubs und engagierte seitdem nicht weniger als 16 Trainer. „Sterndeuter“Domenech soll nun nicht nur den Abstieg vermeiden, sondern auch die Fans versöhnen, die ihren Verein als „Kita Zirkus“verspotten.
Nach einem wenig erbaulichen 0:0 am vergangenen Mittwoch im Derby der Bretagne gegen Rennes gelang Nantes am Samstag ein beachtliches 1:1 beim offensivstarken
Montpellier, wobei die Gäste die Partie sogar über weite Strecken dominierten. Trotz aller Polemik: Domenech scheint tatsächlich gekommen zu sein, um Positives zu bewirken. 16.' Kean 81.' Icardi 83.' Sarabia 40.' Maripan 71.' Volland 81.' Jovetic 79.' Boye 13.', 43.' Oudin 20.' Grenier
55.' Bourigeaud 7.' Oyongo 12.' Dia (Elfm.) 37.' Dia
58.' Cafaro
3:0 3:0 1:1 2:1 0:1 2:2 1:1 0:1 3:1 0:0 18.' Gouiri (Elfm.) 23.' Moffi 21.' Diallo 79.' Depay 82.' Denayer 51.' Louza 29.' Yilmaz 72.' Abi