Kein Luxemburg-Besuch
Mike Pompeo offenbar verärgert über Asselborn-Zitat
Diplomatische Verstimmungen zum Ende von Donald Trumps Amtszeit: Weil Außenminister Jean Asselborn (LSAP) in einem Interview den scheidenden USPräsidenten Donald Trump als „Verbrecher“und „politischen Brandstifter“bezeichnet hatte, hat Asselborns Amtskollege Mike Pompeo offenbar einen Besuch in Luxemburg abgesagt. Das berichtete die „New York Times“gestern auf ihrer Homepage.
Letzte Europa-Reise
Pompeo, dessen Amtszeit nächste Woche endet, hatte diese Woche seine letzte Dienstreise geplant, die ein Treffen mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel vorsah. Laut Bericht in der „New York Times“habe Pompeo unterwegs einen Abstecher nach Luxemburg machen wollen. Von diesem Besuch sehe er aber kurzfristig ab – wegen der oben zitierten Äußerungen von Jean Asselborn am vergangenen Donnerstag.
Asselborn hatte mit deutlichen Worten auf die Erstürmung des Kapitols in Washington DC reagiert und Trump dabei die Verantwortung
für die Krawalle zugeschrieben.
Asselborn bekräftigt Kritik
Auf Rückfrage bestätigte Asselborn, dass ein Besuch von Pompeo in Luxemburg nicht stattfindet. Zu eventuellen Gründen wollte der Außenminister sich nicht äußern. Er bekräftigte aber, dass er zu den getätigten Aussagen stehe. „Nach den Bildern, die wir gestern Abend gesehen haben, darf man nicht länger um den heißen Brei reden“, hatte Asselborn vorige Woche gesagt: „Trump ist ein Verbrecher, ein politischer Brandstifter, der vor Gericht gehört.“Er sei 2016 zwar demokratisch gewählt worden, habe aber nichts mit Demokratie am Hut.
Die US-Botschaft war für einen Kommentar gestern nicht zu erreichen. Unbestätigt bleibt damit, ob der von mehreren Medien aufgegriffene Abstecher von Pompeo ins Großherzogtum überhaupt geplant war. Im Zuge der politischen Turbulenzen nach der Erstürmung des Kapitols wurde gestern Abend die gesamte Reise nach Belgien kurzfristig abgesagt. tom