Wie grüne Realpolitik wirkt
Grüne Minister üben sich an der CO2-Produktion
Dass sich der grüne Transportund Bauminister François Bausch schon längst von der ehemaligen grünen Gründeridee verabschiedet hat, ist inzwischen auch dem blauäugigsten Anhänger der grünen Riege nicht entgangen. Ließ Minister Bausch einst Beleuchtungsmasten an der Autobahn foto- und telegen abmontieren, so werkeln seine engsten Vertrauten des Kirchbergbaufonds beharrlich an der Optimierung der autogerechten Trabantenstadt jenseits der roten Brücke.
Derweil der emsige Minister die private CO2-Produktion beim Autofahren finanziell abstraft, soll die menschenverachtende urbane Schandtat „Kirchberg“immer noch kontinuierlich an die Belange des Individualverkehrs angepasst werden.
Obwohl längst gewusst ist, dass Ampelanlagen den allgemeinen Verkehrsfluss stark beeinträchtigen und die CO2-Produktion durch den privaten Autoverkehr unnötig erhöht, wurden unlängst, auch am Boulevard Konrad Adenauer, weitere derartige sinnlose Anlagen installiert.
Auch diese neuen Ampelanlagen werden nicht, wie könnte es anders sein, während der total menschen- und quasi verkehrslosen Zeit, täglich ab 22 Uhr sowie an den Wochenenden, auf oranges Blinklicht umgestellt, um damit einen kostenlosen Beitrag zum aktiven Umweltschutz zu leisten.
Doch wesentlich dreister agiert die grüne Umweltministerin Carole Dieschbourg. Unlängst wollte ein umweltbewusster Zeitgenosse seine persönliche CO2-Bilanz verbessern und reichte einen dementsprechenden Antrag ein. Er beabsichtigte die Beleuchtung, Beheizung, Kühlung und Warmwasseraufbereitung in seiner Immobilie, bis dato mittels klimaschädlicher Gasverbrennung sichergestellt, durch eine Photovoltaik- und Solaranlage zu ersetzen. Die Genehmigung durch den Umweltminister ist zwingend, da die Immobilie vor mehr als vier Dekaden in der Grünzone errichtet wurde.
Erstaunt war der Umweltfreak, dem eigentlich, aus Sicht einer zukunftsfähigen Umweltpolitik, eine öffentliche Bezuschussung zustehen müsste, als ihm ein ministerielles Verbot zur Schaffung einer erneuerbaren Energieversorgung zugestellt wurde.
So wirkt grüne Realpolitik.
Daniel Miltgen, Luxemburg-Kirchberg