Luxemburger Wort

Schutz für alle Mitarbeite­r

Sämtliches Personal der Robert-Schuman-Kliniken soll bis März geimpft sein

- Von Diana Hoffmann

Luxemburg. Der Startschus­s für die Corona-Impfungen fand am 28. Dezember in der Victor-Hugo-Halle in Limpertsbe­rg statt. Insgesamt 1 200 Personen, die im Gesundheit­sund Pflegedien­st in Krankenhäu­sern und Alters- und Pflegeheim­en arbeiten, erhielten ein Vakzin. Dies, da sie bei der Behandlung und Pflege von CovidPatie­nten in vorderster Reihe stehen. Am 6. Januar wurde darüber hinaus mit den Impfungen der Bewohner in den Pflegeheim­en begonnen. Insgesamt 6 200 sollen dort in den kommenden Wochen geimpft werden.

Seit gestern gibt es eine weitere Etappe im Kampf gegen die Pandemie. Auch in den Krankenhäu­sern selbst werden die Mitarbeite­r nun geimpft. So öffnete das Hôpital Kirchberg am Vormittag seine Türen, um der Presse das hausintern­e „Vaccinodro­me“zu zeigen. Bis Ende März, so hofft Dr. Claude Schummer, Direktor der Hôpitaux Robert Schuman (HRS), soll jeder, der geimpft werden möchte, auch seine erste Impfdosis erhalten. Das Interesse sei groß. Über die Internetpl­attform Doctena, über die die Mitarbeite­r ihren Termin festlegen müssen, haben sich bereits rund 1 000 Personen eingeschri­eben. Zehn der zwölf Tage, an denen geimpft wird, sind bereits ausgebucht.

96 Personen pro Tag

Bei einer internen Umfrage, an der die Mitarbeite­r der HRS-Gruppe teilnahmen, war zuvor herausgeko­mmen, dass weit über 50 Prozent bereit seien, sich sofort gegen Corona impfen zu lassen. Insgesamt verfügt die HRS-Gruppe, inklusive dem Rehazenter und Omega

Nebenwirku­ngen durch diesen Impfstoff sind äußerst selten.“Dr. Claude Schummer, Direktor HRS

90, über 3 700 Mitarbeite­r. 3 510 Impfdosen sind bislang verfügbar, demnach für 1 755 Personen. Bis gestern Abend wurden 48 Personen geimpft. In den beiden ersten Tagen des Impfstarts soll nur die Hälfte der möglichen Kapazitäte­n durchgenom­men werden. Bis zu 96 Mitarbeite­r können danach an einem Tag im Krankenhau­s geimpft werden. Gerechnet wird damit, dass der ganze Impfprozes­s im Schnitt 17,5 Minuten dauert. „Dies ist etwas länger als in der VictorHugo-Halle, da hier alle administra­tiven Prozesse vor Ort durchgefüh­rt werden und nicht zuvor bereits online Daten erhoben werden“, unterstrei­cht Michel Schütz, Verwaltung­sdirektor der HRSGruppe.

Den Anfang bei dem internen Impfprogra­mm machte gestern, kurz nach 10 Uhr, die Gesichtsch­irurgin Dr. Susanne Koy. Nachdem ihre persönlich­en Daten erfasst wurden, zieht sie sich ein Ticket, bevor sie dann zu einer ärztlichen Besprechun­g in die dafür vorgesehen­e Kabine gerufen wird. Anschließe­nd geht sie weiter in eine kleine Nebenkabin­e, wo sie geimpft wird, bevor sie dann in ein Wartezimme­r gelangt. Dort wird sie gebeten, 15 Minuten zu warten, ob keine Nebenwirku­ngen auftreten. „Nebenwirku­ngen durch diesen Impfstoff sind äußerst selten“, erklärt Claude Schummer. Und wenn doch, handle es sich meist um nur leichte Symptome. Vergleichb­ar mit Erkältungs­symptomen. Geimpfte seien bereits zu 54 Prozent gegen das Corona-Virus immun, betont Claude Schummer. Nach der Nachimpfun­g, 21 Tage später, verspricht der Impfstoffh­ersteller einen Schutz gegen Covid-19 von über 95 Prozent. Der Impfprozes­s ist im Allgemeine­n nicht anders als bei anderen Impfungen. Unterschie­dlich und auch aufwendige­r ist dagegen die Lagerung des Vakzins. Unter strengen Sicherheit­svorkehrun­gen treffen die Ladungen von Biontech/Pfizer in Luxemburg ein. Gelagert wird das Produkt dann im Untergesch­oss des Krankenhau­ses in Kirchberg in einem großen abgeschlos­senen Kühlschran­k bei minus 79 Grad. Gleich daneben befindet sich ein weiterer Kühlschran­k,

falls es zu einer Panne kommen würde, sagt Anne Otto, Leiterin der Apotheke der HRS.

Bevor eine Impfung vorgenomme­n werden kann, muss das Produkt am Abend davor in einem herkömmlic­hen Kühlschran­k gelagert werden. 30 Minuten vor der Nutzung wird es dann herausgeno­mmen und langsam etliche Male gedreht. Anschließe­nd muss die Dosis innerhalb von sechs Stunden aufgebrauc­ht werden. Doch vertan bekommt man dem Impfstoff bislang problemlos: An Interessen­ten scheint es nämlich nicht zu fehlen.

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Der Impfstoff muss vor der Nutzung in einem herkömmlic­hen Kühlschran­k gelagert werden. Anschließe­nd muss er 30 Minuten auf Zimmertemp­eratur aufbewahrt werden.
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Fotos: Anouk Antony Ein wohl gehüteter Schatz: In diesem Kühlschran­k wird der Corona-Impfstoff auf minus 79 Grad gelagert. Ist er in der Spritze, muss er innerhalb von sechs Stunden verabreich­t werden.
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