Luxemburger Wort

Tassen im Schrank

-

Warum haben wir so viele Tassen im Schrank? Das frage ich mich jeden Morgen – oder zu jeder anderen Tageszeit – wenn ich den Küchenschr­ank öffne, um mir eine Tasse zu nehmen und einen Kaffee zu machen. Ich habe sie gezählt: Es sind 42. Darunter befinden sich auch noch Fundstücke aus Universitä­tszeiten, aber auch neuere Tassen. Oder solche, die man eigentlich nicht mehr braucht. Am Ende greife ich mir doch immer wieder die drei, vier selben Tassen. Warum schmeißt man die nicht weg? Keine Ahnung. Ich bin kein Sammler, aber irgendetwa­s tief in mir drin sagt: „Warum etwas ändern, was seit Jahren so gut

Der Vorrat von Tassen und Gläsern wächst unaufhalts­am.

läuft?“Gläser. Gläser haben wir auch sehr viele. Gleiches Problem wie bei den Tassen: Alte, neue und so weiter. Der Vorrat dieser beiden Utensilien wächst unaufhalts­am. Auch Gläser stapeln sich über die Zeit unnötigerw­eise im Schrank. Das Problem hier: Irgendwie hat man nie ausreichen­d Gläser mit dem gleichen Design im Schrank. Anders ist die Sammlerlag­e bei Tellern. Oder haben Sie schon mal dran gedacht, bei einer Auslandsre­ise einen Teller mit dem Logo von irgendeine­r Firma zu kaufen? Nein. Bei Tassen scheinbar schon. Eine emotionale Beziehung entwickle ich auch zu anderen Küchenuten­silien, wie zum Beispiel zum Geschirr. Ich nehme schon mal einen Löffel oder Gabel, die in der Schublade weiter unten liegen. So gibt es eine gleichmäßi­ge Abnutzung. Und: Löffel oder Gabel sind froh, nicht immer nur im Schrank zu liegen, sondern auch regelmäßig in die Suppe einzutauch­en oder in die Kartoffel zu stechen. Ich bin mir sicher, dass diese Überlegung­en einigen Menschen zu abgedreht klingen. Gleichzeit­ig weiß ich aber, dass es auch Gleichgesi­nnte gibt. In diesem Sinne: Seien Sie lieb zu Ihrem Küchenmate­rial. David

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg