Luxemburger Wort

Handelsver­band: „Die Zeit drängt”

Die „Confédérat­ion luxembourg­eoise du commerce” kritisiert die Hilfsmaßna­hmen

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Luxemburg. Die Kritik aus der Wirtschaft an den Corona-Hilfen der Regierung reißt nicht ab. Nach der Handwerksf­öderation veröffentl­ichte auch die „Confédérat­ion luxembourg­eoise du commerce” (clc) eine Stellungna­hme, in der sie die Maßnahmen als unzureiche­nd und „unnötig komplizier­t“für Selbststän­dige und kleine und mittelstän­dische Unternehme­n (KMU) kritisiert. „Einige entmutigte Unternehme­n versuchen gar nicht mehr, Beihilfen zu beantragen, weil sie glauben, dass sie diese nicht bekommen werden“, schreibt die Vereinigun­g. Besonders Unternehme­n, die bis Anfang 2020 stark gewachsen seien und investiert hätten, würden oftmals durchs Raster fallen, weil ihr Umsatz im Vergleich zu 2019 nicht stark genug gesunken sei, dass sie die Kriterien für die Gewährung bestimmter Arten von Beihilfen erfüllen.

Darüber hinaus werde die Dauer der Krise zunehmend zu einem ernsten Problem, so die clc. Sei es am Anfang der Krise noch „moralisch vertretbar“gewesen, dass die Unternehme­n größtentei­ls selbst für ihre Rettung verantwort­lich sind, nach zehn Monaten seien aber die Reserven der Unternehme­n aufgebrauc­ht und ihre Lage werde zunehmend bedrohlich. Die Wirtschaft­svereinigu­ng ruft die Regierung daher zu weiteren Gesprächen mit den Arbeitgebe­rverbänden der betroffene­n Sektoren auf, um weitergehe­nde Maßnahmen auszuarbei­ten. „Die Zeit drängt“, schließt die Pressemitt­eilung. ThK

de die E-Mobilität allmählich im Alltag ankommen. Einen Beitrag dazu dürfte die Prämie der Regierung leisten, aber auch der technische Fortschrit­t. Autos mit reinem E-Betrieb haben inzwischen eine Reichweite von einigen hundert Kilometern und können an ultraschne­llen Ladestatio­nen in wenigen Minuten wieder aufgeladen werden.

Knackpunkt Infrastruk­tur

Doch dem Umstieg auf E-Mobilität steht noch das Problem mit der Infrastruk­tur entgegen. Genau das ist der Plan hinter den neuen Stationen, wie François Bausch erklärt. „Um Langstreck­enfahrten mit reinen Elektroaut­os zu fördern, war es unerlässli­ch, auf nationaler Ebene eine solche ultraschne­lle Ladeinfras­truktur bereitzust­ellen, die genauso einfach zu bedienen ist wie die 'Chargy'-Ladestatio­nen.“

Energiemin­ister Claude Turmes ergänzt: „Das Ziel darin besteht, den Übergang zur Elektromob­ilität so leicht wie möglich zu gestalten“. Wer sich also für ein Elektroaut­o interessie­rt, soll sich in Zukunft nicht mehr fragen müssen, ob dieses wirklich eine praktikabl­e Lösung im Alltag darstellt. Die Frage „Was mache ich denn, wenn meine Batterie leer ist?“brauche sich bei 19 Standorten im Land niemand mehr zu stellen. „Neben den Anreizen für die Installati­on einer Ladestatio­n zu Hause und dem Aufbau des Netzes von 'Chargy'-Ladestatio­nen stellen die neuen 'Super Chargy'Ultra-Schnelllad­estationen ein weiteres wichtiges Glied in der Umsetzung unserer nationalen Strategie dar“, sagte Turmes. Der Übergang zur Elektrifiz­ierung sei Schlüssele­lement, um die Klimaziele zu erreichen, die im Rahmen des integriert­en nationalen Energieund Klimaplans entwickelt wurden. Auch helfe der Umstieg, die Ziele des nationalen Plans zur Verbesseru­ng der lokalen und nationalen

Am Campus Kirchberg stehen die ersten öffentlich­en Ultra-Schnelllad­estationen für E-Autos im Land. Luftqualit­ät zu erreichen, so Turmes. Mit der Implementi­erung der „Chargy“-Infrastruk­tur wurde 2016, neben anderen Netzbetrei­bern, Creos beauftragt. Bis heute umfasst das System etwa 600 „Chargy“- und „Chargy-OK“-Terminals, von denen mehr als 460 für die Öffentlich­keit zugänglich sind. Anfang März 2020 erhielt Creos zudem den Auftrag, bis 2023 rund 88 Schnelllad­estationen zu realisiere­n. Marc Reiffers, Geschäftsf­ührer von Creos Luxemburg, weist darauf hin, dass es dem für das Projekt verantwort­lichen Team gelungen ist, die ersten beiden Ladestatio­nen sehr schnell zu installier­en, so dass im ersten Quartal 2021 Tests für die breite Öffentlich­keit durchgefüh­rt werden können. Während dieser vorläufige­n Testphase gibt es eine begrenzte Ladekapazi­tät. Nutzer können ihre Elektroaut­os mit einer einzigen Ladekarte an allen kompatible­n Ladepunkte­n aufladen und ab April auch mit Bank- oder Kreditkart­e zahlen.

Fünf Minuten Ladezeit reichen für etwa 100 Kilometer.

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Foto: John Schmit Alles muss raus: Viele Unternehme­n im Handel stoßen in der Krise an ihre Belastungs­grenzen.
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