Luxemburger Wort

Eine Frage des Glases

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Dieser Tage erzählte Ihnen mein Kollege David von seinen vielen Tassen im Schrank. Nun bei uns sind es ganz viele Biergläser. In allen möglichen und unmögliche­n Formen füllen sie die Vitrine und harren auf das richtige Bier. Denn Bierglas ist nicht gleich Bierglas, sagt mein Mann. Und er ist sehr pingelig, was das richtige Glas für das jeweilige Bier angeht. Als bekennende­r Biertrinke­r probiert er immer wieder neue Sorten aus. Und damit kommen auch immer wieder neue Gläser ins Haus. Denn die unterschie­dlichen Biertypen stellen auch unterschie­dliche Anforderun­gen an die Glasform, sagt mein Mann. Ist doch das richtige Glas

Bierglas ist nicht gleich Bierglas, sagt mein Mann.

imstande die einzelnen Aromen des jeweiligen Bieres bestens zur Geltung zur bringen, die Schaumbild­ung zu intensivie­ren, kurz ein Optimum an Genuss aus dem Bier zu locken.

Ein Beispiel: Entscheide­n Sie sich für ein Glas mit geschliffe­nem Rand, wird der Geschmack des Bieres aromatisch­er und die Textur cremiger. Sie werden Ihre herkömmlic­hen Gläser mit Rollrand im Glascontai­ner entsorgen. Es kommt aber auch auf die Form an, sagt mein Mann. So verlangt ein IPA-Bier nach einem IPA-Glas. Bringt doch der geriffelte Stil Sauerstoff in das Bier, weshalb das Bier bei jedem Schluck neu aufschäumt, was wiederum für eine Verstärkun­g der Hopfenarom­en sorgt. Oder das Lagerglas für, richtig, ein süffiges Lager. Seine konkave Form und der Moussierpu­nkt am Glasboden sorgen für mehr Perlage, was der Nase schmeichel­t, riecht man doch hinter den dominieren­den Aromen endlich auch die feinen Nuancen im Hintergrun­d. Sie sehen, es macht also einen dramatisch­en Unterschie­d, ob Sie dieses oder jenes Bier in einem Teku-, einer Tulpe oder in einem Stoutglas servieren. Und somit mache es Sinn, viele unterschie­dliche Biergläser­typen im Schrank zu horten, sagt mein Mann. Arlette

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