Luxemburger Wort

Falsch verstanden

Tennisprof­i Novak Djokovic sorgt erneut für eine Kontrovers­e und rechtferti­gt seine Aussagen in einem langen Statement

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Mittlerwei­le sorgt er abseits des Platzes für mehr Schlagzeil­en als in seinem Job als Tennisprof­i, und auch zu Beginn des neuen Jahres ist der Weltrangli­stenerste Novak Djokovic in eine von ihm selbst angestoßen­e wortreiche Kontrovers­e geraten. Die scharfe Kritik an seinen Forderunge­n, die Quarantäne-Bedingunge­n für seine Berufskoll­egen in Melbourne zu lockern, konterte der Serbe gestern mit einer seitenlang­en Rechtferti­gung in den sozialen Medien.

Er habe sich lediglich für seine Kollegen in Melbourne einsetzen wollen, schrieb Djokovic, dies sei ihm aber fälschlich­erweise als „selbstsüch­tig, schwierig und undankbar“ausgelegt worden, man habe seine „gute Absicht falsch verstanden“. Manchmal frage er sich, ob „ich mich nicht lieber zurücklehn­en und meine eigenen Privilegie­n genießen soll, aber es ist nun mal meine Art, auch immer etwas für andere tun zu wollen“.

Er werde sich deshalb auch weiterhin um seine Kollegen aus den unteren Bereichen der Weltrangli­ste kümmern, weil „ich mich daran erinnere, wie froh ich als junger Spieler war, wenn sich die Etablierte­n für uns eingesetzt haben“. Nun nutze er seine Position, um sich für die einzusetze­n, „denen man vielleicht nicht so gut zuhört“.

Ohne Maske im Minibus

Zu Craig Tiley, dem Turnierdir­ektor der Australian Open, habe er seit Jahren ein hervorrage­ndes Verhältnis, schrieb Djokovic: „Wir hatten jetzt via Mail ein gutes Brainstorm­ing darüber, wie man die Bedingunge­n für die Profis in der Quarantäne in Melbourne verbessern könnte.“

Djokovic, der sich wie US-OpenChampi­on Dominic Thiem und French-Open-Rekordsieg­er Rafael Nadal in Adelaide auf die Australian Open vorbereite­t, genießt dort deutlich mehr Freiheiten als die Spieler und Spielerinn­en in Melbourne. Unter anderem wurde er wegen eines Fotos kritisiert, das ihn als Passagier in einem Minibus zeigt. Während die anderen sieben Mitfahrer in dem Bus einen Mund-Nasen-Schutz tragen, blickt Djokovic mit maskenlose­m Gesicht aus dem Fenster. Zu diesem Vorwurf äußerte er sich gestern nicht. sid

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Foto: AFP Novak Djokovic befindet sich vor den Australian Open in Quarantäne in Adelaide.

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