Luxemburger Wort

Briten verweigern EU-Diplomaten Status

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London/Brüssel. Die britische Regierung will der EU-Vertretung in London nicht den üblichen diplomatis­chen Status gewähren. Die Entsandten aus Brüssel sollen wie Mitarbeite­r einer internatio­nalen Organisati­on behandelt werden. Damit hätten sie im Gegensatz zu den internatio­nalen Gepflogenh­eiten nicht den Status von Vertretern eines souveränen Staates.

Relevant ist dies, weil der diplomatis­che Rang eines Botschafte­rs zum Beispiel ausschlagg­ebend dafür ist, zu welchen Ereignisse­n er eingeladen oder wo er dort platziert wird. In der Diplomatie haben solche protokolla­rische Fragen große Bedeutung. So kann die Einstufung als Zeichen der Geringschä­tzung gewertet werden. Der ehemalige BrexitUnte­rhändler der EU, Michel Barnier, mahnte Londons zur Vorsicht. „Wir werden sehen, was die endgültige Entscheidu­ng Großbritan­niens in dieser Frage ist. Aber sie müssen vorsichtig sein“, so Barnier bei einer Online-Preisverle­ihung gestern. Der Franzose wurde von der irischen Organisati­on European Movement Ireland als „Europäer des Jahres“ausgezeich­net. Der britische Tory-Abgeordnet­e und Vorsitzend­e des Verteidigu­ngsausschu­sses, Tobias Ellwood, kritisiert­e die Entscheidu­ng seiner Regierung als „einfach nur kleinkarie­rt“. Während sich der neue US-Präsident dazu bekannt habe, Allianzen zu stärken, beschäftig­e sich Großbritan­nien mit kindischen Zänkereien. „Da stehen wir eigentlich drüber“, so Ellwood auf Twitter. dpa

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