Kritik und Reaktion
Die Firma Kronospan verspricht Investitionen in Höhe von 225 000 Euro
Sassenheim. Die von Kronospan verursachte Luftverunreinigung sowie ein hoher Lärmpegel für die Anrainer aus der Gemeinde Sassenheim geben den Einwohnern laut Mitgliedern des Gemeinderats noch immer Grund zur Verärgerung. Zwecks Erweiterung der Firma, welche Baustoffe auf Holzbasis wie Spanplatten oder Laminat produziert und vertreibt, wurde der Gemeindeverwaltung ein Antrag für eine punktuelle Abänderung des Flächennutzungsplans (PAG) betreffend die Industriezone Gadderscheier vorgelegt.
Anlässlich der vergangenen Gemeinderatssitzung wurden erneut Vorwürfe laut. Lärm- und Staubstudien würden versprochen, ohne dass danach etwas geschehe, die Firma habe jahrelang geschlafen, die Bevölkerung habe die Nase voll und es müsse mehr Druck gegenüber der Direktion ausgeübt werden, hieß es von Rat Jos Piscitelli (Déi Lénk).
Bürgermeisterin Simone Asselborn-Bintz (LSAP) entgegnete, dass sie gemeinsam mit Ministerin Carole Dieschbourg (Déi Gréng) am vergangenen 14. Januar dem Werk einen Besuch abgestattet habe. Dabei habe sich die Regierungsvertreterin für eine strikte Einhaltung der Auflagen ausgesprochen. Das Umweltministerium überwache diese Auflagen genaustens.
Kronospan reagiert
Kronospan-Sprecher Johann Creusat möchte die von Rat Jos Piscitelli vorgebrachten Vorwürfe im Gespräch mit dem LW denn auch nicht so im Raum stehen lassen. So sei die Firma in Kontakt mit der Inspection des directives européennes pour les émissions industrielles. Die Vertreter dieses europäischen Gremiums hätten sich im Werk von ersten Verbesserungen bezüglich der in Auftrag gegebenen Studien überzeugt. Bis Ende
Februar soll dem europäischen Gremium ein Aktionsplan mit weiteren Verbesserungen vorgelegt werden, ein Dokument, dessen Inhalt noch vor Ende des laufenden Jahres umgesetzt sein muss, so Johann Creusat.
Zur geplanten Expansion der Firma Kronospan mit einem Finanzvolumen von 225 000 Euro hat der neue Direktor Matthias Iredi dem Gemeinderat einen Ausbauplan vorgelegt. Demzufolge beabsichtigt die Firma, eine zusätzliche Produktionslinie mit der dazugehörigen Aufbereitungsanlage für das Material zu errichten. Das Werksgelände umfasse weiterhin eine Maintenance-Werkstatt mit 36 Lehrlingen sowie eine neue Kraftwärmekopplung. Auf deren oberer Abdeckung entstehen ein Holzlager sowie später Windkraftanlagen. Auf dem angrenzenden Knauf-Grundstück sollen Lagerhallen und Beschichtungsanlagen sowie automatische Hochregallager für Papier und Platten errichtet werden.
Neue Photovoltaikanlage
Es sei noch erwähnt, dass Kronospan gestern auf dem Firmengelände eine 13 000 Quadratmetergroße Photovoltaikanlage in Betrieb genommen hat. Laut Firmenangaben handelt es sich um die größte des Landes. Eine zweite solche Anlage soll bis Mitte April angeschafft werden. Auch hat Matthias Iredi der Bürgermeisterin vorgeschlagen, die Mitglieder des Gemeinderats und der kommunalen Umweltkommission im Werk in Sassenheim zu empfangen, um diese von den Bemühungen der Firma zu überzeugen. LuWo