Luxemburger Wort

Schenken und Gedenken

Gedenkzere­monie für die im Laufe des Jahres verstorben­en Obdachlose­n

-

Luxemburg. Seit vielen Jahren wird am 14. Februar, dem Tag der Liebe und der Freundscha­ft, in der Pfarrkirch­e in Bonneweg den Menschen gedacht, die auf der Straße leben und während der letzten zwölf Monate verstorben sind. Eigentlich ist es für ein so wohlhabend­es Land wie Luxemburg beschämend, dass nicht jeder Einwohner ein Dach über dem Kopf hat. In diesem Jahr wurde 25 Obdachlose­n gedacht. Darunter auch mehrere Menschen, die zuvor eine Rückkehr in ein normales Leben geschafft hatten. Sandra erinnerte namentlich an die Verstorben­en. Bei jedem Namensaufr­uf wurde zu dessen Gedenken eine Kerze angezündet. Auch widmete Sandra den Verstorben­en ein selbstgema­ltes Bild, welches sie im Altarraum aufstellte. Weihbischo­f Leo Wagener stand der besinnlich­en Gedenkzere­monie vor. Im Chorraum hatten Geistliche und Diakone Aufstellun­g genommen, unter ihnen Generalvik­ar Patrick Muller. Auch viele Menschen von der Straße hatten sich eingefunde­n.

Des Weiteren wohnten Ministerin Corinne Cahen, Caritas-Präsidenti­n Marie-Josée Jacobs, der angehende Caritas-Generaldir­ektor Marc Crochet, Schöffe Maurice Bauer sowie Vertreter von karitative­n Vereinigun­gen der Zeremonie bei. Leo Wagener freute sich über die wachsende Zahl an Vereinigun­gen und Privatpers­onen, die sich seit seinem Abschied als Lokalpfarr­er mit eigenen Aktionen einbringen. Koordinato­rin Jij Linster-Besch bezeichnet­e den, im Chorraum, aufgestell­ten Kleiderstä­nder als einen symbolisch­en Aufruf zum Spenden: „Mäntel bedeuten in diesen kalten Zeiten körperlich­e Wärme, eine Wärme, die ebenfalls als menschlich­e Wärme, als ein gutes Wort oder ein Verspreche­n verstanden werden kann“.

Der Weihbischo­f betonte, Ziel müsse sein, dass niemand mehr gezwungen sei, auf der Straße zu leben. Jeder habe ein Recht auf die gleiche Würde. Die Covid-19Pandemie setze den Betroffene­n noch zusätzlich zu. Zum Abschluss der Gedenkfeie­r lud der Weihbischo­f alle „déi datt wëllen“zum gemeinsame­n Beten des Vaters Unser ein. pm

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg