Luxemburger Wort

Ach, diese Ausgangssp­erre

Das Covid-Gesetz wird bis 14. März verlängert – Die Opposition stimmt dagegen

- Von Annette Welsch

Die hohen Infektions­zahlen bei Kindern und Jugendlich­en und die neuen, ansteckend­eren Virus-Varianten waren die Gründe für die Verlängeru­ng des Covid-Gesetzes, das gestern verabschie­det wurde. Es bleibt bei geschlosse­nen Restaurant­s und Bars, bei der Ausgangssp­erre zwischen 23 und 6 Uhr sowie den Regeln für private Besuche, für den Handel sowie kulturelle und sportliche Veranstalt­ungen. Präzisiert werden dagegen die Datenschut­zfristen, es wird ein obligatori­scher negativer Schnelltes­t spätestens 72 Stunden vor einem Wettbewerb für Sportler, Trainer oder auch Betreuer eingeführt und sollten künftig die Schulen wieder geschlosse­n werden, so gilt das auch für die Aktivitäte­n der Sportverei­ne für Kinder unter 13 Jahren. Ab Montag gilt auch eine Maskenpfli­cht ab dem zweiten Zyklus der Grundschul­en.

CSV: Maßnahmen reichen nicht

Die Sprecher der Mehrheitsp­arteien begrüßten die Verlängeru­ng natürlich, während die Opposition zwar geschlosse­n die von ihr eingeforde­rten neuen Datenschut­zregeln lobte, sich aber vor allem nicht mit der Ausgangssp­erre anfreunden konnte. „Was müde macht, sind die Hiobsbotsc­haften über das Virus und die Impfstoffe“, sagte Marc Baum (Déi Lénk). „Erst ein Prozent der Bevölkerun­g haben zwei Impfdosen und drei Prozent die erste Dosis.“

„Wir unterstütz­en die Verlängeru­ng, verlangen aber noch mehr Maßnahmen“, war der Tenor von Claude Wiseler (CSV). Er forderte unter anderem eine Sieben-TageQuaran­täne für Personen, die aus roten Gebieten zurückkomm­en oder aus Gebieten mit vielen Fällen der neuen Varianten. Im Sekundarun­terricht müssten direkt Aund

B-Klassen eingeführt werden, die Schulen generell noch viel besser ausgestatt­et werden. „Sie warten, bis das Virus in der Schule ist, bevor sie reagieren“, warf er Bildungsmi­nister Claude Meisch (DP) vor. Probleme hatte Wiseler genau wie Sven Clement (Piraten) auch mit den Schulmaßna­hmen.

„Die Schule wird immer noch als Welt für sich betrachtet, wo Rundschrei­ben ausreichen“, monierte Clement. „Es sind aber klare Eingriffe in Rechte und sie müssen eigens gesetzlich geregelt werden.“Meisch ließ das nicht gelten und führte das Schulgeset­z als Basis für die Pandemie-Regeln an, was ihm eine gewisse Flexibilit­ät erlaubte. „Ich verschließ­e mich einem eigenen Gesetz nicht, solange ich flexibel bleiben kann. Wir sind ein Jahr lang gut mit Regelungen und Rundschrei­ben über die Runden gekommen.“Er zeigte sich stolz darauf, dass in 16 von 18 Wochen der Präsenzunt­erricht in den Schulen ermöglicht wurde.

Jetzt werde er wegen der hohen Fallzahlen einen Covid-Schnelltes­t-Plan und einen neuen Stufenplan vorlegen. Er schloss auch nicht aus, dass je nach Viruspräse­nz die Grundschul­en und Lyzeen nur noch morgens geöffnet würden. Premiermin­ister Xavier Bettel (DP) versprach seinerseit­s: „Wir machen alles, damit die Grenzen nicht geschlosse­n werden.“Er wehrte sich gegen Gerüchte, Impfstoff werde gehamstert. „Jede einzelne Dosis ist verimpft oder fest verplant.“

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Foto: G. Huberty/LW-Archiv Die Opposition monierte die wissenscha­ftlich nicht begründete Ausgangssp­erre, die Besuchsreg­el und einen schlecht gemachten Text, der als Basis für verschiede­ne Regelungen nicht reicht.

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