Entscheidender Fehler
Titus Petingens Torwart Tom Ottelé avanciert im Fußballderby gegen Rodange zum Unglücksraben
Rodange behauptet sich am zwölften Spieltag der BGL Ligue wie schon im Vorjahr im Derby mit 1:0. Petingens Aufholjagd auf die europäischen Plätze erhält dagegen am Freitagabend einen erheblichen Dämpfer.
Mit Rodange und Titus Petingen trafen die beiden Formationen aufeinander, in deren Partien im bisherigen Saisonverlauf die mit Abstand wenigsten Tore fielen. Insofern überraschte es wenig, dass die Anfangsphase taktisch geprägt und ohne jedwede Torchancen daherkam. Es war unter Rekurs auf die Ausgangssituationen eines jener Spiele, in denen der erste Fehler entscheidend sein kann – und dieser passierte in der 18.' zum Leidwesen der Gäste.
Zur tragischen Figur avancierte U21-Nationaltorhüter Ottelé. Bis dato noch gänzlich beschäftigungslos, ließ er einen Freistoß aus 25 m von Larrière, der mittig und nicht allzu scharf aufs Tor kam, durch seine Handschuhe rutschen. Der Umstand, wonach Larrière kaum jubelte und UTP-Verteidiger Sefil seinen Keeper mit einem Klapps aufzumuntern versuchte, unterstrich deutlich, wem der Löwenanteil am Führungstreffer zuzuschreiben war.
Kapitän nimmt Torwart in Schutz
„Tom hat uns in der Vergangenheit schon viele Punkte gewonnen – heute sah er natürlich sehr unglücklich aus. Nichtsdestotrotz hatten wir 90 Minuten Zeit, ein Tor zu erzielen. Offensiv waren wir jedoch wieder nicht zwingend genug. Uns bleiben noch 20 Spiele, um uns für Europa zu qualifizieren. Hierzu müssen wir uns jedoch steigern“, nahm Petingens Kapitän Kokoko seinen Torwart in Schutz und das Titus-Kollektiv in die Pflicht.
Die Führung aus dem Nichts spielte der nach F91 besten Defensive der BGL Ligue merklich in die
Karten. Rodanges 3-5-2-Ausrichtung machte die Räume eng, das Team verschob defensiv gewohnt exzellent.
Die beiden einzigen Abschlüsse auf sein Tor entschärfte Gabuns Nationaltorwart Mfa im Rodanger Gehäuse souverän. Petingen konnte ein Mehr an Spielanteilen für sich reklamieren, wirklich gefährlich wurde der Favorit dem Underdog im ersten Abschnitt jedoch nicht.
Um das Offensivspiel zu beleben, wechselte Petingens Coach Nicolas Huysman den im bisherigen Saisonverlauf schmerzlich vermissten Abreu ein. In der CoronaAbbruch-Saison
Titus Petingens Pechvogel Tom Ottelé.
hatte der dribbelstarke Flügelstürmer mit zehn Ligatreffern maßgeblichen Anteil an der erstmaligen Europapokal-Qualifikation von Titus Petingen.
Wie seine Mannschaftskollegen, blieb jedoch auch der personifizierte Hoffnungsträger im Derby blass. Alleine die Tatsache, dass Huysman in Hälfte zwei seine komplette Dreier-Sturmreihe auswechselte, zeigt, wie unzufrieden Petingens Trainer mit der Offensivleistung seines Teams war und dass der Schuh – trotz individueller Klasse – weiterhin vorne drückt.