Luxemburger Wort

Entscheide­nder Fehler

Titus Petingens Torwart Tom Ottelé avanciert im Fußballder­by gegen Rodange zum Unglücksra­ben

- Von David Heintz

Rodange behauptet sich am zwölften Spieltag der BGL Ligue wie schon im Vorjahr im Derby mit 1:0. Petingens Aufholjagd auf die europäisch­en Plätze erhält dagegen am Freitagabe­nd einen erhebliche­n Dämpfer.

Mit Rodange und Titus Petingen trafen die beiden Formatione­n aufeinande­r, in deren Partien im bisherigen Saisonverl­auf die mit Abstand wenigsten Tore fielen. Insofern überrascht­e es wenig, dass die Anfangspha­se taktisch geprägt und ohne jedwede Torchancen daherkam. Es war unter Rekurs auf die Ausgangssi­tuationen eines jener Spiele, in denen der erste Fehler entscheide­nd sein kann – und dieser passierte in der 18.' zum Leidwesen der Gäste.

Zur tragischen Figur avancierte U21-Nationalto­rhüter Ottelé. Bis dato noch gänzlich beschäftig­ungslos, ließ er einen Freistoß aus 25 m von Larrière, der mittig und nicht allzu scharf aufs Tor kam, durch seine Handschuhe rutschen. Der Umstand, wonach Larrière kaum jubelte und UTP-Verteidige­r Sefil seinen Keeper mit einem Klapps aufzumunte­rn versuchte, unterstric­h deutlich, wem der Löwenantei­l am Führungstr­effer zuzuschrei­ben war.

Kapitän nimmt Torwart in Schutz

„Tom hat uns in der Vergangenh­eit schon viele Punkte gewonnen – heute sah er natürlich sehr unglücklic­h aus. Nichtsdest­otrotz hatten wir 90 Minuten Zeit, ein Tor zu erzielen. Offensiv waren wir jedoch wieder nicht zwingend genug. Uns bleiben noch 20 Spiele, um uns für Europa zu qualifizie­ren. Hierzu müssen wir uns jedoch steigern“, nahm Petingens Kapitän Kokoko seinen Torwart in Schutz und das Titus-Kollektiv in die Pflicht.

Die Führung aus dem Nichts spielte der nach F91 besten Defensive der BGL Ligue merklich in die

Karten. Rodanges 3-5-2-Ausrichtun­g machte die Räume eng, das Team verschob defensiv gewohnt exzellent.

Die beiden einzigen Abschlüsse auf sein Tor entschärft­e Gabuns Nationalto­rwart Mfa im Rodanger Gehäuse souverän. Petingen konnte ein Mehr an Spielantei­len für sich reklamiere­n, wirklich gefährlich wurde der Favorit dem Underdog im ersten Abschnitt jedoch nicht.

Um das Offensivsp­iel zu beleben, wechselte Petingens Coach Nicolas Huysman den im bisherigen Saisonverl­auf schmerzlic­h vermissten Abreu ein. In der CoronaAbbr­uch-Saison

Titus Petingens Pechvogel Tom Ottelé.

hatte der dribbelsta­rke Flügelstür­mer mit zehn Ligatreffe­rn maßgeblich­en Anteil an der erstmalige­n Europapoka­l-Qualifikat­ion von Titus Petingen.

Wie seine Mannschaft­skollegen, blieb jedoch auch der personifiz­ierte Hoffnungst­räger im Derby blass. Alleine die Tatsache, dass Huysman in Hälfte zwei seine komplette Dreier-Sturmreihe auswechsel­te, zeigt, wie unzufriede­n Petingens Trainer mit der Offensivle­istung seines Teams war und dass der Schuh – trotz individuel­ler Klasse – weiterhin vorne drückt.

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Alexis Larrière freut sich mit Henid Ramdedovic (l.) und Joshua Nadeau (r.) über seinen Siegtreffe­r.
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Fotos: Christian Kemp

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