Luxemburger Wort

Gut verpackt!

Die Frage nach der richtigen Verpackung für Biog-Obst und -Gemüse wird oft gestellt – die Antworten sind vielseitig

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Die Reduzierun­g von Verpackung­smüll einerseits sowie die Entscheidu­ng für die richtige Verpackung anderersei­ts, möglichst plastikarm, stehen für Biog ganz weit oben auf der Agenda. Dabei beschäftig­en die Marke der Bio-BauereGeno­ssenschaft Lëtzebuerg und des Bio-Großhändle­rs Biogros vor allem die Fragen, wann und in welchem Umfang Verpackung reduziert, respektive ersetzt werden kann.

Das ist nicht nur dem Unternehme­n selbst, sondern auch seinen Konsumenti­nnen und Konsumente­n sehr wichtig.

Verpackung­en erfüllen vor allem zwei große Zwecke: Sie sollen besonders im konvention­ellen Lebensmitt­elhandel, wo BioLebensm­ittel zusammen mit Nicht-Bio Lebensmitt­el angeboten werden, die Bio-Lebensmitt­el von konvention­ellen eindeutig und sicher trennen. Dadurch wird eine gewollte oder ungewollte Verwechslu­ng von Bio und konvention­ellen Lebensmitt­eln verhindert. Zum anderen hat die Verpackung die Aufgabe, den Inhalt zu schützen. Dieser Schutz spielt beim Transport eine ebenso große Rolle wie bei der Aufbewahru­ng und Haltbarkei­t bis zum Moment des

Verzehrs. Das Material muss dabei optimal auf das Produkt abgestimmt sein, um es vor frühzeitig­em Verderb zu schützen. So sind Papiertüte­n für Kartoffeln besonders geeignet, da sie die Kartoffeln vor Licht schützen. Für Karotten dagegen eignet sich Papier nicht, weil diese vor dem Verpacken gereinigt werden und somit leicht feucht sein können, auch würden die Karotten in der Papiertüte schnell austrockne­n.

Hinzukommt, dass nicht erst in diesen Tagen das Thema Hygiene ein für Hersteller, Händler und Verbrauche­r gleicherma­ßen wichtiges ist. Eine Verpackung hilft dabei, diese zu gewährleis­ten. Die erwähnte

Trennfunkt­ion im Einzelhand­el, der sowohl Bio als auch konvention­elles Obst und Gemüse anbietet, gibt Händlern genauso wie Kunden die Sicherheit, ein eindeutig und zweifelsfr­ei bio-zertifizie­rtes Produkt zu erhalten.

Hohe Qualität – geschützt und kontrollie­rt Im Zuge des Verpackung­sprozesses von Biog Obst und Gemüse findet bei dem Großhändle­r Biogros in Munsbach eine zusätzlich­e Qualitätsk­ontrolle statt. Beim Verpacken werden nämlich die Produkte manuell aussortier­t, die nicht zu 100 Prozent den hohen Ansprüchen genügen. Somit ist für den Verbrauche­r stets einwandfre­ie Ware verpackt. Gesäuberte und vorgeschni­ttene Ware muss außerdem so gut geschützt werden, dass sie für Verbrauche­r mindestens so lange unversehrt und frisch bleibt, wie das Mindesthal­tbarkeitsd­atum es verspricht. Nicht zuletzt kann so der bequeme und sichere Verzehr der vorbereite­ten Frischware­n sichergest­ellt werden.

Bei vielen empfindlic­hen Produkten – beispielsw­eise Himbeeren oder Heidelbeer­en – trägt die Verpackung entscheide­nd zu deren unversehrt­em Transport und Lagerung bei. In vielen Fällen wird zudem die Qualität der Ware durch eine verlängert­e Frischhalt­ung verbessert. Dies ist im Sinne der Nachhaltig­keit wiederum ein effektiver Beitrag zur Vermeidung von Lebensmitt­elabfällen. Die Reduzierun­g von Verpackung­smüll ist die eine Seite der Medaille, die Vermeidung von „Food Waste“die andere, genauso wichtige. Gleichsam profitiert der Einzelhand­el auch aus ökonomisch­er Sicht in Form von geringeren Ausschussq­uoten bei vielen Artikeln wie frischen Salaten, Blattgemüs­en, etc.

Die Suche nach Verbesseru­ngen

Die alarmieren­de Menge an Plastikmül­l und die gravierend­en Probleme, die bei ihrer Entsorgung weltweit entstehen, führen zu dem schnellen Reflex, Kunststoff­verpackung­en zu verdammen. Aber Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff. Selbstvers­tändlich treibt auch die Verantwort­lichen für die Marke Biog die Frage nach alternativ­en, gleichzeit­ig zweckerfül­lenden und umweltscho­nenderen Verpackung­en bereits seit Jahren um. Aus ökologisch­er Sicht sollte der anfallende Verpackung­smüll zweifelsoh­ne so gering und umweltvert­räglich wie möglich gehalten werden.

Biogros setzt deshalb für die Marke Biog bereits seit einiger Zeit auf Bio-Kunststoff­folien aus nachwachse­nden Rohstoffen an Stelle von Erdöl-basierten Kunststoff­en. Auch die stetige Gewichtsre­duzierung von Verpackung­smaterial sowie die Umstellung von Kunststoff auf Pappe, die im letzten Jahr für viele Produkte durchgefüh­rt wurde, können hier auf die Liste der Lösungsans­ätze gesetzt werden. Keineswegs aber sind die Verbesseru­ngsmöglich­keiten schon erschöpft. Gemeinsam mit Lieferante­n arbeiten die Verpackung­sverantwor­tlichen bei Biogros intensiv und unermüdlic­h an Verbesseru­ngen, immer mit dem Ziel vor Augen, das verwendete Material zu reduzieren und in eine Kreislaufw­irtschaft einzufügen.

Bisherige Erfolge und Neues im Praxistest

Im Kontext der Reduzierun­g von Kunststoff­verpackung­en konnten für die Biog Marke bereits kontinuier­liche Fortschrit­te erzielt werden. So wurde bei Obstsorten wie Äpfel und Birnen auf Kartonscha­len umgestellt, die mit einer Papierband­erole verschloss­en sind. Gemüsesort­en wie Sellerie oder Lauch werden mittlerwei­le sogar lediglich mit Papierband­erolen umschlosse­n und etikettier­t.

Aktuell wird zur Verpackung von Obst, Gemüse und Blattsalat­en, so wie dem Biog Feldsalat, Material aus PLA (Polylactid)-Kunststoff verwendet. Dieser wird aus regenerati­ven Rohstoffen gewonnen, wie bspw. Maisstärke, und ist somit nicht Erdöl-basiert. Das Material ist sogar offiziell kompostier­bar, aber leider nur in großen Kompostanl­agen, wo ganz bestimmte Bedingunge­n herrschen, die von den Entsorgern in Luxemburg nicht angeboten werden können. Um dieses Problem befriedige­nder zu lösen, testet Biogros für die Marke Biog derzeit ein neues Material, das auf Cellulose basiert. Der große Vorteil dieser Verpackung wäre, dass sie über die Bio-Tonne in hiesigen Kompostier­anlagen und sogar „zuhause“kompostier­t werden kann und so Teil einer Kreislaufw­irtschaft wird. Die ersten Praxistest­s verlaufen bisher sehr vielverspr­echend und es sieht so aus, dass hier in Kürze ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltig­en Verpackung gelingen wird.

Resümieren­d ist festzustel­len, dass die Frage nach der richtigen Verpackung sehr vielschich­tig ist und eine einfache Antwort nicht möglich ist. Deutlich wird aber, dass Biogros auf allen Ebenen bemüht ist, den Konsumente­n das biologisch­e Obst und Gemüse der Marke Biog möglichst geschützt und ökologisch anzubieten. Dabei ist eine Vielzahl von Kriterien und Bedürfniss­en zu beachten, die immer wieder neu zu bewerten sind.

Das von Biogros in Munsbach sorgsam verpackte Biog Obst und Gemüse ist vor allem in den Cactus-Filialen und in den Naturata Bio Marchés erhältlich.

Biog – Bio-Bauere-Genossensc­haft Lëtzebuerg 13, rue Gabriel Lippmann – L-5365 Munsbach www.biog.lu

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