Deutsch-Französischer Krieg: Preußens Glanz, Frankreichs Schmach
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 war eine Auseinandersetzung zwischen Frankreich unter Napoleon III. und dem Norddeutschen Bund unter Führung Preußens, mit dem sich nach Kriegsbeginn die süddeutschen StaatenBayern,Württemberg,BadenundHessenDarmstadt verbündeten. Verursacht wurde er durch die gegnerische Haltung Frankreichs zu Bismarcks Politik der nationalen Einigung, die Paris nach dem preußischen Sieg im Deutsch-Deutschen Krieg 1866 als wachsende Bedrohung seiner eigenen Machtpolitik empfand. Direkter Auslöser war der Streit um die Berufung des Erbprinzen von Hohenzollern-Sigmaringen auf den spanischen Thron („Emser Depesche“).
Das deutsche Heer war dem französischen Gegner von Anfang an weit überlegen. Der deutsche Sieg bei Sedan am 2. September 1870 gipfelte in der Gefangennahme Napoleons III. und bedeutete das Ende des zweiten französischen Kaiserreichs. Gegen die nach der Ausrufung der Französischen Republik aufgebotenen Massenheere fiel die militärische Entscheidung im Januar 1871 vor Paris. Am 26. Februar 1871 wurde der Vorfriede von Versailles, am 10. Mai 1871 der Frankfurter Friede geschlossen. Frankreich musste Elsass und große Teile Lothringens an das Deutsche Reich abtreten, zu dessen Kaiser der preußische König Wilhelm (I.) am 18. Januar 1871 im großen Spiegelsaal von Versailles gekrönt wurde. In Frankreich verursachte die schwierige innenpolitische Situation den Aufstand der Pariser Kommune von März bis Mai 1871.