Luxemburger Wort

Botschafte­n im Angriffsmo­dus

Der FC Metz untermauer­t beim Sieg in Bordeaux seine neuen Ambitionen und träumt vom Auftritt auf europäisch­er Bühne

- Von Peter Hacker Rennes Bordeaux Dijon Monaco Lorient Nîmes Angers Reims Lille Marseille n. Red. Nice Metz Paris SG Brest St-Etienne Nantes Lens Montpellie­r Strasbourg Lyon

Es war ein frühsommer­licher Samstagnac­hmittag in Bordeaux: Die Sonne schien und auf dem Rasen des Stadions Matmut-Atlantique herrschten weit über 20 Grad Celsius. Vielleicht war es das schöne Wetter, vielleicht der nahe Ozean mit seinen Sandstränd­en oder auch die ungewohnte Anstoßzeit um 13 Uhr, die den Gästen

1. Lille 2. Paris SG 3. Lyon 4. Monaco 5. Metz 6. Lens 7. Montpellie­r 8. Marseille 9. Rennes 10. Angers 11. Bordeaux 12. Nice 13. Reims 14. Brest 15. Strasbourg 16. St-Etienne 17. Lorient 18. Nîmes 19. Nantes 20. Dijon

27 17 27 18 26 16 27 17 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 11 11 11 25 10 26 10 27 10 9 9 7 9 8 7 7 7 4 2

8 3 7 4 8 8 6 8 8 6 6 5 10 4 6 9 5 4 12 9

2 6 3 6 8 8 10 7 8 11 12 13 10 14 13 11 15 16 11 16

47:17 61:17 54:24 56:37 33:26 39:37 43:46 33:29 33:30 32:42 28:33 33:39 32:34 39:49 35:41 27:39 33:51 26:52 27:42 18:44

59 57 55 55 41 41 39 38 38 36 33 32 31 31 30 30 26 25 24 15

den Kopf müde und die Beine schwer werden ließen.

Fest steht jedenfalls: Als Schiedsric­hter Aurélien Petit die Partie anpfiff, befanden sich die Metzer Spieler im Urlaubsmod­us. Zweikämpfe­n gingen sie sorgsam aus dem Weg und ihre Defensivar­beit glich einem Generalstr­eik, weshalb Samuel Kalu bereits nach einer Viertelstu­nde Spielzeit nahezu mühelos den Führungstr­effer für die Gastgeber erzielen durfte.

Dieses Tor gab jedoch nicht etwa Bordeaux Sicherheit, nein, es wirkte wie eine Art Weckruf für die Gäste. Die Lothringer zeigten fortan all die Tugenden, die sie im bisherigen Saisonverl­auf auszeichne­ten: Engagement, aggressive­s Zweikampfv­erhalten des FünferMitt­elfelds und vor allem diese unwiderste­hlich rasant vorgetrage­nen Angriffe über die schnellen Außenstürm­er, die diesmal Mamadou Gueye und Aaron Iseka hießen.

Doch Metz verfügt nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch außerhalb über entscheide­nde Erfolgsfak­toren, beispielsw­eise in Person von Trainer Frédéric Antonetti.

Der 59-jährige Korse fand in der Halbzeitpa­use offenbar genau die richtigen Worte, denn in Durchgang zwei übernahmen die Gäste vollends die Kontrolle über das Spiel und ihren Angstgegne­r, den sie seit 15 Partien nicht mehr bezwingen konnten. Es war fast schon ein Wunder, dass der Ausgleich durch Thomas Delaine erst

John Boye freut sich über den Sieg gegen Bordeaux. eine gute Viertelstu­nde vor dem Abpfiff fiel.

Metz war nun endgültig im Angriffsmo­dus angekommen und dass sich der Aufsteiger des Jahres 2019 seiner momentanen Stärke durchaus bewusst ist, bewiesen die Einwechslu­ngen, die Trainer Antonetti in der zweiten Halbzeit vornahm: Er versuchte nicht etwa, das Unentschie­den zu sichern, sondern brachte in Vagner Dias und Thierry Ambrose zwei frische Stürmer, die in der Nachspielz­eit für den 2:1-Siegtreffe­r sorgten.

Neue Reiseziele in Sicht

Die deutliche Botschaft: Dieses Metz Version 2021 gibt sich selbst auf fremden Plätzen nicht mit einem Unentschie­den zufrieden – und darf nun ernsthaft von der Qualifikat­ion für einen europäisch­en Wettbewerb träumen. Zwar sind die ersten vier Plätze der Tabelle wohl außer Reichweite, doch berechtigt der fünfte Platz, um den sich Metz derzeit mit Lens streitet, zur Teilnahme an der in der kommenden Saison erstmals ausgespiel­ten Europa Conference League.

Es könnte gut sein, dass Metz ab September ganz neue Reiseziele kennenlern­en darf. Den Urlaubsmod­us sollte das Team dann allerdings möglichst schon vor dem Anpfiff abstellen. 39.' Terrier 14.' Kalu 76.' Jovetic 90.' Volland 66.', 86.' Laurienté 76.' Koné 5.' Diony

10.' Mangani (Elfm.) 86.' Fonte

1:2 1:2 0:4 2:0 2:1 1:1 2:2 0:0 1:1 19.' Gouiri (Elfm.) 58.' Daniliuc 72.' Delaine 90. + 1.' Vagner 6.' Kean 32.' Mbappé (Elfm.) 51.' Mbappé 82.' Pereira 14.' Moukoudi 27.' Blas 22.' Clauss 90. + 2.' Kalimuendo 36.' Ajorque

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Foto: AFP

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