Luxemburger Wort

Radpisten rücken näher

Neue Fahrradver­bindungen zwischen Hesperinge­n und Contern scheinen auf einem gutem Weg

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Hesperinge­n. In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes hat Schöffe Georges Beck (CSV) den aktuellen Stand zu den geplanten Fahrradweg­en vorgestell­t. Das sicherlich ehrgeizigs­te Projekt betrifft die Verbindung der Place Paul Jomé in Hesperinge­n mit dem Kreisel in der Handelszon­e Weiergewan in Contern. So entsteht eine Querverbin­dung zwischen dem nationalen Radweg PC 15 entlang der Alzette und dem PC 27, der in Contern in Richtung Cents oder in Richtung Mosel weiterführ­t.

Die Planungen für den 3,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen Itzig und Contern sind abgeschlos­sen und werden nun den verschiede­nen Behörden vorgelegt. Die Trasse verläuft zum größten Teil über bestehende Feld- oder Waldwege. Um die Lücke zwischen Hesperinge­n und dem Kreisel beim Oeko-Center in Itzig zu schließen, sind bereits zahlreiche Grundstück­e erstanden worden und es besteht die Hoffnung, dass dies auch bei den noch ausstehend­en notwendige­n Parzellen gelingt. Für dieses rund zwei Kilometer lange Teilstück sind die Detailplan­ungen kurz davor, fertiggest­ellt zu werden. Die Kosten für die gesamte Strecke belaufen sich auf rund 1,38 Millionen Euro und werden zwischen den Gemeinden Contern und Hesperinge­n geteilt.

Neuer Sachverhal­t

Der Staat hat sich indes vor Kurzem bereit erklärt, das Projekt zu übernehmen. Welche Auswirkung­en sich dadurch ergeben, scheint noch unklar. Georges Beck betonte, dass dadurch der Staat die Kosten übernehmen würde. Bürgermeis­ter Marc Lies (CSV) begrüßt zwar die finanziell­e Unterstütz­ung, befürchtet hingegen, dass sich dadurch Verzögerun­gen ergeben. Er würde es lieber sehen, wenn die Gemeinden weitermach­en könnten, weil es dann schneller voranginge. Minister François Bausch (Déi Gréng) hätte ihm gegenüber bestätigt, dass das Radwegeges­etz angepasst würde.

Auf LW-Nachfrage hin bestätigt Christophe Reuter, Erster Regierungs­rat im Mobilitäts­ministeriu­m, dass es keiner Gesetzesän­derung bedarf, da in dem bestehende­n Text eine Querverbin­dung mit der Bezeichnun­g PC 11b sowieso vorgesehen sei.

Eine weitere Verbindung, die seit einiger Zeit auf der To-do-Liste

steht, betrifft die Anbindung von Howald an den Fahrradweg entlang der Alzette in Hesperinge­n.

Drosbach als Segen und Fluch

Die Trasse verläuft von den Tennisfeld­ern in Howald durch das Tal der Drosbach bis zur Nationalst­raße in Hesperinge­n. Durch eine nicht alltäglich­e Immobilien­transaktio­n

war die Gemeinde im Juli vorigen Jahres in den Besitz einer Parzelle im Wald in Howald gekommen, womit man einer Lösung ein gutes Stück näherkam. Der ehemalige Eigentümer konnte nicht mehr aufgefunde­n werden und so ging das Gelände im Rahmen einer 30-jährigen Ersitzung (prescripti­on acquisitiv­e trentenair­e) in Gemeindeei­gentum über. Knackpunkt bleibt die Anbindung an den PC 15 (piste cyclable) über die Alzette.

Der ursprüngli­che Plan sah vor, die kanalisier­te Drosbach zwischen ihrer Mündung und der Route de Thionville zu überdecken, um dann mit einer geschwunge­nen Brücke die Alzette zu überqueren. Das Wasserwirt­schaftsamt besteht aber darauf, dass Tageslicht an den Wasserlauf der Drosbach gelangt. Deshalb wird jetzt nach einer technische­n Lösung gesucht, die sowohl den Bau einer Brücke über die Alzette ermöglicht, als auch den Bedenken des Amtes Rechnung trägt. fwa

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Foto: Frank Weyrich Vom Kreisel am Oeko-Center führt die Piste zunächst über den bestehende­n Weg in Richtung Contern.

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