Schwierige Tage
Beim Fußballverein aus Rosport läuft es nicht mehr rund, der Präsident hat nicht nur sportliche Sorgen
Rosport erlebt zurzeit eine komplizierte Phase. Am gestrigen Abend gab es den nächsten Rückschlag in der BGL Ligue: Das Team von Trainer Marc Thomé verlor bei Fola mit 0:2.
Es ging sehr schlecht los: In der 20.' fälschte Innenverteidiger Heinz einen Schuss von Diallo ab und der Ball senkte sich über Schlussmann Stemper hinweg ins Tor. In der Folge tat sich Rosport äußerst schwer, Torchancen herauszuspielen.
Zudem kam viel Hektik auf dem Platz auf und es gab einige Diskussionen mit Schiedsrichter Sgura. In der 58.' erhöhte Sinani für die Escher auf 2:0. Rosport schaffte den Anschlusstreffer nicht mehr, auch wenn der Einsatz stimmte.
In den Augen von Präsident Jean-Paul Kolbusch hat die Verletzungsmisere einen großen Anteil an den durchwachsenen Leistungen: „Wir sind sehr gut in die Saison gestartet. Nach fünf Spieltagen haben wir noch den ersten Platz belegt. Wir haben Gegner wie Differdingen und Niederkorn besiegt, gegen die wir in der jüngeren Vergangenheit nicht gewonnen haben. Doch mittlerweile müssen wir auf einige Schlüsselspieler verzichten. Torhüter Niklas Bürger, Mittelfeldspieler Daito Terauchi und Stürmer Jordy Soladio fallen langfristig aus. Davis Spruds befindet sich in Quarantäne.“
Die Unterbrechungen wegen der Corona-Pandemie hätten zudem dazu geführt, dass man den Rhythmus verloren habe.
Einnahmen brechen weg
Dem Präsidenten bereitet allerdings nicht nur die sportliche Situation Sorgen: „Die Geisterspiele bedrohen die Vereine in ihrer Existenz. Einige Entscheidungsträger scheinen der Meinung zu sein, dass die Clubs unerschöpfliche Geldreserven zur Verfügung haben. Selbst wenn 100 Zuschauer zugelassen würden, wäre dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Muss der Ausschank geschlossen bleiben, fehlen den Vereinen viele Einnahmen.“
Der 67-Jährige wünscht sich, dass die Saison nach der Hinrunde abgebrochen und den Vereinen finanziell unter die Arme gegriffen wird. „Die Europapokalteilnehmer könnten einen Teil ihrer Einnahmen zur Verfügung stellen, um den anderen Vereinen zu helfen. Solch ein Solidaritätsfonds wurde bereits innerhalb des Ligaverbands LFL thematisiert. Ich hoffe auch auf eine finanzielle Unterstützung des Verbands.
Wir spielen zurzeit ja in erster Linie, um die Europapokalteilnehmer zu ermitteln.“Sollte die Saison nicht abgebrochen werden, hofft Kolbusch, dass mindestens 200 Zuschauer zu den Begegnungen zugelassen werden und diese mit Essen und Trinken versorgt werden dürfen.
Nicht nur die Finanzen, sondern auch die Spieler leiden unter den fehlenden Zuschauern. „Die gute Stimmung war immer ein
Pluspunkt für uns. Begegnungen ohne Zuschauer sind nichts Schönes“, so der Präsident, der weiterhin alle Hände voll zu tun hat. „Auch mit Geisterspielen fällt nicht weniger Arbeit an. Neben den regelmäßigen Schnelltests, die wir für unsere erste Mannschaft der Männer und der Frauen organisieren, haben wir bis vor Kurzem die administrativen und finanziellen Dossiers, um die UEFA-Lizenz zu erlangen, zusammengestellt.“ Doch bei aller Diskussionen abseits des Fußballplatzes darf der sportliche Aspekt nicht in den Hintergrund geraten.
„Wir müssen weiterarbeiten“, so Kolbusch. Es wurden zwar bereits 17 Punkte in 13 Spielen in dieser Saison gesammelt, doch seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs blieb der FC Victoria in vier Spielen sieglos und holte nur einen Zähler.