Erinnerung bewahren
Die Stadt Esch baut ihre eigene Fotothek auf und will zeithistorische Dokumente erhalten
Esch/Alzette. Die Arbeitsgruppe für Archive und Industriekultur, die unter Schöffe André Zwally innerhalb der Escher Stadtverwaltung ins Leben gerufen wurde (siehe oben), hat sich nicht nur die Restaurierung des erwähnten Rollmaterials auf ihre Fahnen geschrieben.
So hat die Stadt Esch etwa vor Kurzem das bisherige LuxcontrolGebäude neben dem Musikkonservatorium erworben (das LW berichtete). Abgesehen von der Bedeutung, die dieses ehemalige Direktionsgebäude der hiesigen Grubengesellschaften selbst für die lokale Industriegeschichte hat, soll es künftig auch für die Dokumentation derselben dienen.
Teile des Gebäudes werden künftig vom Conservatoire de musique d'Esch-sur-Alzette genutzt. Hier sollen aber auch die kommunalen Archive und die neu geschaffene gemeindeeigene Fotothek ihr neues Zuhause finden. „Als Vorbild dient uns dabei die Fotothek der Stadt Luxemburg“, so André Zwally.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat die Stadt Esch/Alzette bereits Programme und Material angeschafft, um künftig alte Fotos digitalisieren und so erhalten zu können. Auch wurde schon vor einiger Zeit mit Emile Hengen ein mittlerweile bekannter Fotograf eingestellt, der das heutige lokale Leben und die noch vorhandenen Zeitzeugen in Bildern fest- und für die Nachwelt erhält. Auch die Industriebrachen EschSchifflingen und Lentille Terres Rouges, die nun umgestaltet und teils abgerissen werden, wurden von ihm vor diesen Arbeiten abgelichtet.
Wenn die Fotothek bis betriebsbereit ist, will die Arbeitsgruppe einen Aufruf unter den Escher Bürgern starten, um alte Fotos und Zeitdokumente zu erhalten oder sie zumindest ablichten zu können. Man sei dabei, in diesem Sinne Standardverträge auszuarbeiten, um eventuelle Bedenken der Spender bezüglich der Urheberoder Nutzungsrechte ihrer Bilder aus dem Weg zu räumen. L.E.