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Resultate und Tabellen

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Sébastien Edgar hat allen aktiven Handballer­n der Axa League etwas voraus. Der Spieler des HB Käerjeng, der mit seinem Verein am Samstag zu einem 29:29-Unentschie­den gegen Berchem kam, hat eine Teilnahme an den Olympische­n Spielen auf seinem Konto stehen. Der gebürtige Engländer nahm mit der britischen Nationalma­nnschaft an den heimischen Sommerspie­len 2012 in London am olympische­n Turnier teil.

Für den 29-Jährigen war dies ein Erlebnis, das er nie vergessen wird: „Damals, mit 21 Jahren, war einem nicht so bewusst, wie groß ein solches Event ist. Mit etwas Abstand

MÄNNER – AXA LEAGUE – TITELGRUPP­E Käerjeng – Berchem 29:29 Red Boys – Düdelingen 23:29 Esch – Mersch 41:27

1. Esch 1 1 0 0 41:27 2. Düdelingen 1 1 0 0 29:23 3. Berchem 1 0 1 0 29:29 3. Käerjeng 1 0 1 0 29:29 5. Red Boys 1 0 0 1 23:29 6. Mersch 1 0 0 1 27:41 FRAUEN – AXA LEAGUE – TITELGRUPP­E Esch – Käerjeng 13:26 Museldall – Düdelingen 25:23 Red Boys – Diekirch 19:28

1. Diekirch 2. Käerjeng 3. Düdelingen 4. Museldall 5. Red Boys 6. Esch

2 2 2 2 2 1 2 1 2 0 2 0

0 0 0 0 0 1 0 1 0 2 0 2

62:39 48:31 48:46 43:45 40:53 33:60

11 8 7,5 7,5 7 3

10 9,5 7,5 7 3 1,5 realisiert man, dass die Olympische­n Spiele etwas Grandioses sind. Als letzte Nation, wenn alle Augen auf einen gerichtet sind, in ein 80 000 Zuschauer fassendes Stadion einzulaufe­n, ist an Emotionen kaum zu überbieten.“

Dank an Veidig

Diese drei Wochen im olympische­n Dorf haben Edgar geprägt. Als unbekannte­r Handballer kam der Sohn einer französisc­hen Mutter und eines englischen Vaters mit Sportgröße­n in Kontakt, die man nur aus dem Fernseher kennt. „Ich hatte nette Gespräche mit Tony Parker (ehemaliger NBA-Star der San Antonio Spurs, Anmerkung der Redaktion) oder Maria Sharapova (ehemalige Nummer eins der Tennis-Weltrangli­ste, Anmerkung der Redaktion). Es ist schon unglaublic­h, wenn man als völlig unbekannte­r Sportler plötzlich Kontakt mit den ganz Großen der Sportwelt hat. Auch mit den französisc­hen Handballna­tionalspie­lern Thierry Omeyer oder Daniel Narcisse speisten wir gemeinsam an einem Tisch.“

Sportlich wird das Turnier ewig in Erinnerung bleiben, auch wenn man als großer Underdog natürlich völlig chancenlos in Kampf um die Medaillen war. In einer schweren Gruppe mit Weltmeiste­r Frankreich, Schweden, Island, Argentinie­n und Tunesien blieb nur der letzte Platz für Großbritan­nien übrig. „Im zweiten Spiel gegen Schweden konnte ich meinen ersten Treffer erzielen. Gegen Tunesien traf ich sogar fünf Mal. Das beste Spiel lieferten wir als großer Außenseite­r gegen Island, wo wir zur Pause nur knapp mit 15:17 in Rückstand lagen. Es waren alles herausrage­nde Erlebnisse“, schwärmt Edgar zurückblic­kend.

Dass er überhaupt an den Olympische­n Spielen teilnehmen durfte, hat der polyvalent­e Spieler seinem Vater zu verdanken. Dieser sah eine Anzeige in der Zeitung, dass der britische Handballve­rband auf der Suche nach Spielern sei, um eine neue Mannschaft im Hinblick auf London 2012 zu gründen. Sein Vater stellte den Kontakt zum Verband her. Nach einem dreitägige­n Test in der britischen Handballak­ademie wurde Edgar fester Bestandtei­l der Nationalma­nnschaft.

Auch den Wechsel nach Käerjeng hat Edgar jemandem zu verdanken. Pierre Veidig, mit dem Edgar zusammen in Valence (F) spielte, stellte den Kontakt her. „Ich bin morgens angereist und hatte abends mein Probetrain­ing“, erzählt der bald 30-Jährige, der nun in seiner zweiten Saison beim HB Käerjeng richtig durchstart­et. Gegen Berchem wäre Edgar (acht Tore) fast auch der Siegtreffe­r gelungen, doch Pietrasik hatte auf der Gegenseite vier Sekunden vor Schluss eine passende Antwort.

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