Die dunkle Seite der Heimarbeit
Neben der Aktualitätsstunde über das Klima standen gestern zwei Gesetzesprojekte, die beide einstimmig angenommen wurden, sowie vier erweiterte Fragen auf der Tagesordnung der Chamber. So erkundigte sich Marc Spautz (CSV) über das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. „Die Wirtschaft sollte dem Menschen dienen, nicht der Mensch der Wirtschaft“, meinte Spautz. Durch die Ausweitung der Heimarbeit würden die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben immer mehr verschwimmen und Mobbing sowie Medikamentenkonsum zunehmen. Vor diesem Hintergrund erkundigte Spautz sich über die geplanten Maßnahmen der Regierung. „Die Covid-Krise hat die Arbeitswelt vor enorme Herausforderungen gestellt“, meinte Arbeitsminister Dan Kersch (LSAP). Es hätten innerhalb von Wochen Änderungen vorgenommen werden müssen, die sonst Jahre gedauert hätten. Er sei froh, dass die Sozialpartner in der „heißen Phase“schnell eine Einigung bei der Heimarbeit erzielen konnten. In den kommenden Wochen müsse man vor allem über das Recht auf Abschalten reden, hier warte er auf einen Bericht des Conseil économique et social. Sollte dieser gegensätzliche Positionen beinhalten, müsse die Politik Entscheidungen treffen. Auch wenn man zu Beginn der Krise die Möglichkeit der Heimarbeit begrüßt habe, sei schnell klar geworden, dass ein Bedürfnis nach sozialen Kontakten auf der Arbeit bestehe. Für Arbeitnehmer, die nicht auf Télétravail zurückgreifen können, sollten Kompensationen vorgesehen werden. Mit Blick auf die Kontrolle der Arbeitsbedingungen unterstrich Kersch, dass die Zahl der Angestellten bei der Gewerbeaufsicht von 104 im Jahr 2015 auf 203 im Jahr 2020 erhöht wurde. Es war zudem die Ankündigung, dass bis Ende April ein Anti-Mobbinggesetz vorliegen soll. MaH