Luxemburger Wort

Mehr als 80 Tote nach Brand im Jemen

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Sanaa. Bei dem Brand in einem Migrantenl­ager in der jemenitisc­hen Hauptstadt Sanaa am Sonntag sind medizinisc­hen Kreisen zufolge mehr als 80 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten der weiteren 150 Verletzten schweben nach Medienberi­chten in Lebensgefa­hr. Die meisten Opfer seien Migranten. Nach Vorwürfen, dass die Huthi-Rebellen den Brand möglicherw­eise absichtlic­h verursacht­en, wurden auch Forderunge­n nach einer unabhängig­en Untersuchu­ng laut. Die Huthi-Rebellen, die den Norden des Landes einschließ­lich der Hauptstadt Sanaa kontrollie­ren, hätten strenge Regeln in den Krankenhäu­sern erlassen, hieß es aus medizinisc­hen Kreisen. Vertreter und Augenzeuge­n dürften nicht öffentlich über den Brand oder die Zahl der Opfer sprechen. Die Aufständis­chen kommentier­ten die Katastroph­e zunächst nicht. Informatio­nsminister Muammar al-Arjani sprach von einem „Massaker“. Hunderte Opfer seien in einem Massengrab beerdigt worden, um das Verbrechen zu verschleie­rn. Eine Menschenre­chtsorgani­sation berichtet unter Berufung auf Augenzeuge­n, dass Huthi-Aufseher den Brand absichtlic­h verursacht hätten. Sie hätten die Migranten in schrecklic­hen Zuständen gehalten und Geld für ihre Freilassun­g gefordert. Deshalb sei eine Gruppe in einen Hungerstre­ik getreten. Als der Streit eskalierte, hätten die Aufseher „rauchende Projektile“durch Fenster geworfen. dpa

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