Echte Minimalisten
Racing siegt zum vierten Mal in Folge mit 1:0
Die einen hatten inne, was die anderen begehren: Rang vier in der BGL Ligue. „Wir rücken nicht von unserer Zielsetzung, uns für das europäische Geschäft zu qualifizieren, ab“, so Racings Coach Régis Brouard. Vor diesem Hintergrund ging es gestern Abend auf Verlorenkost im Duell zwischen Racing und Wiltz um Big Points.
Brouards Mannschaft schien die Bedeutung des sogenannten SechsPunkte-Spiels verinnerlicht zu haben und verlagerte das Geschehen vom Anpfiff weg in des Gegners Hälfte. Die Hauptstädter mussten sich aber den Vorwurf gefallen lassen, dass Aufwand und Ertrag im Missverhältnis standen.
In der Gewissheit, zuletzt drei Mal in Folge ohne Gegentor geblieben zu sein, ließen die Hauptstädter in den ersten 30 Minuten nicht einen Torschuss zu, ehe sich bei Nyssen Bruder Leichtfuß einschlich. Der Rechtsverteidiger verlor im Spielaufbau den Ball und Pit Simon konnte Ibrahimovic nur auf Kosten eines Foulelfmeters am Torabschluss hindern.
Ruffier pariert Elfmeter
Dieselbe Entschlossenheit, mit welcher Ibrahimovic am vergangenen Samstag in Düdelingen noch vom Punkt erfolgreich war, ging dem Torjäger auf Verlorenkost aber ab: Racings Schlussmann Romain Ruffier antizipierte goldrichtig und fischte den Ball problemlos aus dem rechten Eck (35.').
„Wir hätten mindestens mit 1:0 in Führung liegen müssen und konnten nach 45 Minuten dennoch froh sein, mit einem 0:0 in die Pause zu gehen“, umschrieb Pit Simon die Situation aus RacingSicht in Hälfte eins treffend.
Nach dem Seitenwechsel schien es, als ginge der Chancenwucher weiter (Dembélé, 48.'), ehe die Partie merklich verflachte. Bis zur 89.' gab es keine nennenswerte Torchancen zu verzeichnen. Wie aus dem Nichts, dafür aber umso ansehnlicher, erzielte Jérôme Simon das Tor des Tages. Der 27-jährige Franzose drosch den Ball, nachdem ein Freistoß seitens der Wiltzer Verteidigung zu kurz abgewehrt worden war, aus 18 m mit einem Volley in die Maschen.
Der zweite Matchwinner der Hausherren stand derweil am anderen Ende des Feldes. „Nachdem ich im Februar meinen Anteil an der 1:2-Niederlage in Strassen hatte, war es an der Zeit, im positiven Sinne spielentscheidend zu sein“, war sich Ruffier der Bedeutung des gehaltenen Elfmeters bewusst.
Durch den vierten 1:0-Erfolg in Serie verkürzt Racing, bei einem Spiel weniger, den Rückstand auf Rang vier auf nunmehr vier Zähler. Zugleich wächst das Selbstvertrauen. „Wir haben unser Ziel, die Qualifikation für den Europapokal nie aus den Augen verloren“, so Pit Simon ganz im Sinne seines Trainers Brouard.