Vorsichtsmaßnahme
Mehrere Länder setzen Astrazeneca-Impfungen aus
Brüssel/Berlin/Luxemburg. Wie das Gesundheitsministerium gestern Abend mitteilte, schließt sich Luxemburg der Entscheidung mehrerer EU-Staaten an und setzt die Impfungen mit dem AstrazenecaImpfstoff temporär aus. Es handele sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme, in Erwartung des Resultats der Analysen der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA). Ob das Vakzin also zu einem späteren Zeitpunkt wieder zum Einsatz kommen wird, darüber wird letztlich die EMA entscheiden. Sie hatte dem Impfstoff die Zulassung für die EU erteilt. Eine Entscheidung der EMA wird noch im Laufe dieser Woche erwartet.
Der umstrittene Corona-Impfstoff von Astrazeneca.
Neben Luxemburg hat auch Deutschland gestern die Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca vorerst ausgesetzt. Nach neuen Meldungen über Thrombosen der Hirnvenen im Zusammenhang mit der Impfung seien weitere Untersuchungen notwendig, so ein Sprecher des deutschen Gesundheitsministeriums. Zuvor hatten bereits die Niederlande, Irland, Dänemark, Norwegen und Island den Einsatz des Impfstoffs vorübergehend abgebrochen.
Italien und Frankreich zogen gestern nach. In Italien wurde der Beschluss von der italienischen Arzneibehörde AIFA in Rom ergriffen, die am vergangenen Donnerstag bereits eine Charge eingezogen hatte. Frankreich wolle bis zur Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA den Impfstoff erstmal nicht mehr einsetzen, sagte auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gestern.
Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca wies gestern erneut Sorgen über die Sicherheit seines Corona-Impfstoffes zurück. Eine sorgfältige Analyse der Sicherheitsdaten von mehr als 17 Millionen Geimpften in der EU und Großbritannien habe keine Belege für ein höheres Risiko für Lungenembolien, tiefen Venenthrombosen und Thrombozytopenie geliefert. dpa/stb