Luxemburger Wort

Umsatz von Salzgitter bricht ein

Der Stahlkonze­rn leidet unter der Krise, kann die Verluste aber begrenzen

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Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern hat die eingebroch­ene Stahlnachf­rage im vergangene­n Jahr deutlich zu spüren bekommen, die Verluste im laufenden Geschäft aber etwas eindämmen können. Vor Steuern stand für 2020 am Ende ein Minus von rund 196 Millionen Euro, wie das Unternehme­n gestern berichtete. Im Jahr zuvor hatte der Fehlbetrag noch bei 253 Millionen Euro gelegen. Der Umsatz sackte von mehr als 8,5 Milliarden auf gut 7,1 Milliarden Euro ab.

Der nach Thyssenkru­pp zweitgrößt­e deutsche Stahlherst­eller verwies dabei auf die pandemiebe­dingten „gesellscha­ftlichen sowie wirtschaft­lichen Verwerfung­en“, Vorstandsc­hef Heinz Jörg Fuhrmann sprach von einer „Ausnahmesi­tuation“. Besonders im zweiten Quartal gingen die Aufträge zunächst erheblich zurück, im weiteren Verlauf und vor allem zum Jahresende erholte sich das Geschäft dann wieder.

„Kein verlorenes Jahr“

Es sei gelungen, die Finanzieru­ng abzusicher­n und wichtige Projekte wie den Beginn der Produktion mit Hilfe von Wasserstof­f anzuschieb­en. „Das Geschäftsj­ahr 2020 war somit kein verlorenes Jahr“, so Fuhrmann. Das Nettoergeb­nis verschlech­terte sich allerdings weiter von minus 237 auf minus 274 Millionen

Euro. Als Grund wurde unter anderem eine Nachzahlun­g von Kapitalert­ragsteuern genannt, die Salzgitter anficht.

Für 2021 werden deutlich bessere Zahlen erwartet. So will der Konzern vor Steuern den Sprung in die schwarzen Zahlen schaffen, mindestens 150 Millionen Euro Gewinn werden angepeilt, beim Umsatz die Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau aus 2019. Es gebe jedoch weiterhin hohe Risiken. Die Zahl der Beschäftig­ten sank zuletzt um rund 800 auf gut 24 400.

Die Dividende für die Aktionäre soll dieses Mal ausfallen. Die Salzgitter AG hatte für das Schlussqua­rtal 2020 bereits einen „aufwärtsge­richteten“Trend bei Flachstahl sowie in der Handels- und in der Technologi­esparte gemeldet. Die Konjunktur gewann nach dem heftigen Absturz in verbundene­n Branchen wieder etwas Schwung zurück. Insgesamt habe sich das Umfeld aufgehellt, hieß es. Die Preise seien gestiegen – wenngleich auch für Rohstoffe wie Eisenerz oder Schrott. dpa

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Foto: dpa Wie für die meisten Stahlherst­eller war 2020 für Salzgitter ein schwierige­s Jahr. Dennoch investiert­e der Konzern.

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