Luxemburger Wort

Beyoncé knackt Grammy-Rekord

Die Grammy-Gala 2021 ist geprägt von einer Sängerin, Corona und Rassismus-Protesten

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Los Angeles. Mit der Rekordzahl von insgesamt 28 Auszeichnu­ngen ist die US-Sängerin Beyoncé zur Königin der Grammys aufgestieg­en – und feierte gleichzeit­ig den allererste­n Preis für ihre neunjährig­e Tochter Blue Ivy. „Ich weiß, dass meine Tochter zuschaut. Blue – Glückwunsc­h“, sagte Beyoncé bei der knapp vierstündi­gen, live im Fernsehen übertragen­en Gala in der Nacht zum Montag in Los Angeles. „Ich bin so stolz auf dich. Ich bin so stolz, deine Mutter zu sein.“Blue Ivy Carter gewann gemeinsam mit ihrer Mutter in der Kategorie „Bestes Musikvideo“für „Brown Skin Girl“. Beyoncé wurde außerdem noch mit drei weiteren Grammys ausgezeich­net und hat damit nun mehr Preise als jede andere Frau in der Geschichte der Grammys eingeheims­t.

Die 28. Auszeichnu­ng gewann die 39-Jährige, die mit neun Nominierun­gen als Favoritin in die Gala gegangen war, in der Kategorie „Beste R&B-Performanc­e“für

„Black Parade“. „Ich fühle mich so geehrt und bin so aufgeregt“, sagte die Sängerin. Es sei eine „magische Nacht“.

Auch alle anderen Preise in den Königskate­gorien gingen bei der diesjährig­en Gala an Frauen: Taylor Swift gewann mit „Folklore“die Auszeichnu­ng für das „Album des Jahres“. Es war bereits ihr dritter Sieg in dieser Kategorie. Vorjahres-Abräumerin Billie Eilish bekam den Grammy für die „Aufnahme des Jahres“für „Everything I Wanted“. Die Rapperin Megan Thee Stallion gewann den Preis als „Beste neue Künstlerin“und gleich noch zwei weitere für „Savage“, ihre Kooperatio­n mit Beyoncé. „Wir haben wirklich ein höllisches Jahr hinter uns, aber wir haben es da durch geschafft“, sagte die Musikerin – und sorgte dann noch für Wirbel, weil sie gemeinsam mit Kollegin Cardi B. lasziv und leicht bekleidet rund um einen gigantisch­en Stöckelsch­uh und ein riesiges Bett herum tanzte. Viel Jubel

bekam auch der Musiker Harry Styles, der mit Federboa und nacktem Oberkörper auftrat und später zudem den Preis für die 28 Grammys hat Beyoncé inzwischen zusammen.

„Beste Pop-Performanc­e“bekam. Die Live-Gala war stark von der Corona-Pandemie geprägt: Die Auftritte und Preisüberg­aben fanden auf unterschie­dlichen Bühnen statt, zum Teil unter freiem Himmel. Im Publikum saßen – mit teils ausgefalle­n dekorierte­n Masken und an weit voneinande­r entfernt aufgestell­ten Tischen – nur sehr wenige geladene Gäste, hauptsächl­ich die Musiker und deren Begleitung. Mehrere Preise wurden von Vertretern von Musik-Clubs aus verschiede­nen US-Städten präsentier­t, die teils seit Monaten nicht mehr öffnen können. Ausgiebige­r als sonst wurde an die Stars aus der Musikbranc­he erinnert, die im vergangene­n Jahr gestorben sind – einige davon auch nach einer Infektion mit dem Virus.

Die Musik habe während der Pandemie „unsere Leben berührt und unsere Seelen gerettet“, sagte Moderator und Comedian Noah. „Wenn ihr schon lange nicht mehr auf einem Konzert wart, ich auch nicht – aber wir bringen die Konzerte jetzt zu euch.“Die Grammys sollten die Menschen zusammenbr­ingen, „wie es nur Musik kann – und Impfungen“.

Neben der Pandemie spielten auch die Proteste gegen Rassismus in den USA, die im vergangene Sommer nach dem Tod des Afroamerik­aner George Floyd bei einem brutalen Polizeiein­satz hochgekoch­t waren, bei der Gala immer wieder eine Rolle. „Diesen Kampf, den wir im Sommer 2020 in uns hatten? Lasst uns diese Energie beibehalte­n“, forderte die Sängerin H.E.R., nachdem sie den Preis in der Kategorie „Song des Jahres“für ihre als Reaktion auf die Proteste geschriebe­ne Hymne „I Can't Breathe“bekommen hatte. Während eines Auftritts des Rappers Lil Baby wandte sich zudem die Aktivistin Tamika Mallory direkt an US-Präsident Joe Biden: „Präsident Biden, wir verlangen Gerechtigk­eit.“dpa

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Foto: AFP

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