Liebe, Lust und Serienkiller
Ein kurz gefasster Überblick über die kommenden Angebote quer durch Netflix und Co.
Im Zuge der Corona-Pandemie gab es einen Zulauf zu den Streamingdiensten – und gleichzeitig eine Auffächerung des Marktes. Mit AppleTV+, Disney+ und Sooner hat sich der Markt einmal mehr verändert. Und das klassische Fernsehen und die Netzbetreiber suchen darüber hinaus Akzente zu
der Spin-offs fort und setzt damit seine Energie voll in ein Erfolgsmodell, das sich schon bei der Star Wars-Serie „The Mandalorian“zeigte; diesmal in der Erweiterung des eh schon beträchtlichen Marvel-Kosmos, das zum US-amerikanischen Konzern gehört. Mit „The Falcon and the Winter Soldier“startet an diesem Freitag ein eigener Serienableger um die „Avengers“– nach der bereits gestarteten Reihe „WandaVision“und dem für Juni angesetzten Start der Abenteuer von „Loki“, genau Thors berühmter Bruder, dargestellt im Marvel Cinematic Universe von Tom Hiddleston.
Wo steckt denn Kreatives?
Selbst bei Netflix kommt es zu einer Art Spin-off. Mit „The Irregulars“, die den schon fast peinlichen deutschen Paralleltitel „Die Bande aus der Baker Street“bekommen hat, wird sich einmal mehr an Sherlock Holmes bedient. Hier in Form der Straßenkinder, die dem Duo Holmes/Watson zu Diensten ist und dem Unnatürlichen auf die Spur kommen soll. Die Mysteryserie startet am 26. März. Aus dem Fundus der BBC übernimmt der Streamingdienst am zweiten April die True CrimeThrillerserie „The Serpent“um einen thailändischen Serienkiller Mitte der 1970er-Jahre.
Wer es zwar spannend, aber weniger eiskalt mag: Ab dem 24. März läuft die mexikanische Krimiserie „¿Quién Mató a Sara?“– „Wer hat Sara ermordet?“, in der Alex (gespielt von „Narcos“-Darsteller Manolo Cardona) beweisen will, dass ihm der Mord an seiner Schwester in die Schuhe geschoben wurde. Ach, apropos Serien auf Spanisch: „La Templanza“, eine Art Liebesgeschichte und Kostümdrama, die in den 1860er-Jahren spielt, läuft am 26. März auf Amazon Prime an.
Und bei den Fernsehsendern? Die ZDF-Gruppe mit ihrem Ableger ZDFneo versucht, mit einem Einkauf von europäischen Produktionen und insbesondere KrimiFormaten Eindruck zu schinden. In diesem Monat ist es unter anderem die britische Serie „Pure“, die Geschichte einer jungen Sexsüchtigen, die 2019 auf Channel 4 angelaufen war und nun am 26. März in das Free-TV-Angebot von ZDFneo fließt.
Auch Arte setzt auf eine Channel 4-Serie: „Baghdad Central“, die Suche nach einem Kind im Irak nach dem Tod Saddam Husseins.
Die ARD hatte mit der skurrilbizarren norwegischen Serie Krimi-Fantasy-Mixtur „Magnus“sich endlich auch mehr im Einkauf getraut und zumindest unter den Kritikern viel Anklang gefunden – nachholen empfohlen. Derweil kommt RTL Deutschland Stück für Stück weiter in Fahrt: Die Sendergruppe will mit der Streamingplattform TVnow und einer späteren Weiterverwertung in den klassischen TV-Programmen RTL und Vox punkten und hat eine Genreübergreifende Fiction-Offensive gestartet. Erste Ergebnisse sind die schwarzhumorige Groteske „Unter Freunden stirbt man nicht“mit Stars des deutschen Fernsehgeschäfts wie Walter Sittler, Heiner Lauterbach und Iris Berben (Start morgen auf Vox), die Krimiserie „8 Zeugen“um die von Alexandra Maria Lara gespielte Rechtspsychologin und Hirnforscherin Dr. Jasmin Braun, und das Spin-off um die „Club der roten Bänder“-Figur des Autisten Toni unter dem Titel „Tonis Welt“.