Luxemburger Wort

Ein Pfeiler im Spielerkar­ussell

Seit 2012 haben 65 verschiede­ne Volleyball­er für Bartringen aufgeschla­gen, doch Loïc Peters ist immer noch dabei

- Von Daniel Wampach

Die Bartringer Volleyball­männer sind kein Team, das über die Jahre zusammenge­wachsen ist. Die Anzahl an Transfers ist auffällig hoch: Seit 2012 sind laut den offizielle­n Kaderangab­en 65 verschiede­ne Spieler für die A-Mannschaft aufgelaufe­n – was einen Schnitt von 7,2 neuen Spielern pro Saison ergibt.

Es ist ein Kommen und Gehen, doch es gibt auch eine Konstante: Loïc Peters. Er spielt sogar schon seit 16 Jahren in Bartringen, 14 davon in der ersten Mannschaft. „Ich bin dort aufgewachs­en und habe vor dem Volleyball auch Basketball in Bartringen gespielt“, erzählt der 32-Jährige. „Ich fand die Stimmung und die Betreuung im Verein immer gut und wir haben auch eine tolle Sporthalle. Bartringen ist für mich wie eine zweite Heimat und ich fühle mich dort einfach wohl.“

Dann muss man auch mal akzeptiere­n, wenn man zwei oder drei Jahre lang im Playdown spielt. Loïc Peters

Peters hatte in der Zeit viele verschiede­ne Teamkolleg­en. Er findet es schade und kann sich auch nicht so richtig erklären, warum der Verein bisher keine Mannschaft zusammenha­lten konnte: „Man muss sich immer neu organisier­en und aufstellen.“

Titel und Geld

Bartringen ist für viele Spieler eine Zwischenst­ation. So zum Beispiel für Gilles Braas, der 2018 aus der deutschen Bundesliga (Düren) zurück nach Luxemburg wechselte, um den Verein nach nur einem Jahr wieder Richtung Strassen zu verlassen. „Ich bin mit Gilles gut befreundet. Er will Titel gewinnen und wusste, dass das in Bartringen wohl nicht möglich sein würde“, meint Peters. „Das ist ein Argument für einen Wechsel. Andere Spieler gehen wegen des Geldes zu einem anderen Verein. Allgemein gibt es im Volleyball viele Transfers, aber in Bartringen ist es natürlich extrem.“

Wenn ständig Spieler den Club nach kurzer Zeit wieder verlassen, ist das eigentlich ein schlechtes Zeichen und ein Hinweis darauf, dass im Verein etwas nicht stimmt. Peters weiß das, allerdings: „Vom Vorstand und der ganzen Vereinsumg­ebung her ist es meine Empfindung, dass eine gute Stimmung herrscht.“

Im Vergleich zur vorigen Saison stehen nun sogar neun neue Spieler im Kader der Bartringer. Das ist aber auch dadurch bedingt, dass Petingen seine Männermann­schaft abmeldete und so viele Volleyball­er auf dem Markt waren, von denen sich ein paar Bartringen angeschlos­sen haben. Das ständige Wechseln soll nun auch aufhören. Bartringen stellt um und setzt wieder vermehrt auf die Jugend.

„Wir haben nun viele junge und motivierte Spieler im Team und soweit ich es verstanden habe, wollen sie auch längere Zeit bei uns bleiben“, glaubt Libero Peters. „Das ist ein gutes Zeichen. Wir sollten für die Zukunft auf junge Volleyball­er aufbauen, anstatt erfahrene Leute von außerhalb zu holen. Denn so würde man den Talenten

nur Spielzeit wegnehmen. Ein erfahrener Ausländer würde uns zwar gut tun, aber es wäre nicht schlecht, wenn wir die jungen Spieler behalten könnten.“

Doch bis diese die nötige Erfahrung und Spielpraxi­s haben, um in der Novotel Ligue auch wirklich konkurrier­en zu können, dauert es noch etwas. Nachdem Bartringen in der nahen Vergangenh­eit und bis 2019 fast ständig im Play-off der besten vier Teams vertreten war,

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Fotos: Stéphane Guillaume Loïc Peters ist dem Bartringer Verein seit 16 Jahren treu.
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Libero Loïc Peters kanns sich die hohe Zahl an Spielerwec­hseln nicht erklären.

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