Ein Pfeiler im Spielerkarussell
Seit 2012 haben 65 verschiedene Volleyballer für Bartringen aufgeschlagen, doch Loïc Peters ist immer noch dabei
Die Bartringer Volleyballmänner sind kein Team, das über die Jahre zusammengewachsen ist. Die Anzahl an Transfers ist auffällig hoch: Seit 2012 sind laut den offiziellen Kaderangaben 65 verschiedene Spieler für die A-Mannschaft aufgelaufen – was einen Schnitt von 7,2 neuen Spielern pro Saison ergibt.
Es ist ein Kommen und Gehen, doch es gibt auch eine Konstante: Loïc Peters. Er spielt sogar schon seit 16 Jahren in Bartringen, 14 davon in der ersten Mannschaft. „Ich bin dort aufgewachsen und habe vor dem Volleyball auch Basketball in Bartringen gespielt“, erzählt der 32-Jährige. „Ich fand die Stimmung und die Betreuung im Verein immer gut und wir haben auch eine tolle Sporthalle. Bartringen ist für mich wie eine zweite Heimat und ich fühle mich dort einfach wohl.“
Dann muss man auch mal akzeptieren, wenn man zwei oder drei Jahre lang im Playdown spielt. Loïc Peters
Peters hatte in der Zeit viele verschiedene Teamkollegen. Er findet es schade und kann sich auch nicht so richtig erklären, warum der Verein bisher keine Mannschaft zusammenhalten konnte: „Man muss sich immer neu organisieren und aufstellen.“
Titel und Geld
Bartringen ist für viele Spieler eine Zwischenstation. So zum Beispiel für Gilles Braas, der 2018 aus der deutschen Bundesliga (Düren) zurück nach Luxemburg wechselte, um den Verein nach nur einem Jahr wieder Richtung Strassen zu verlassen. „Ich bin mit Gilles gut befreundet. Er will Titel gewinnen und wusste, dass das in Bartringen wohl nicht möglich sein würde“, meint Peters. „Das ist ein Argument für einen Wechsel. Andere Spieler gehen wegen des Geldes zu einem anderen Verein. Allgemein gibt es im Volleyball viele Transfers, aber in Bartringen ist es natürlich extrem.“
Wenn ständig Spieler den Club nach kurzer Zeit wieder verlassen, ist das eigentlich ein schlechtes Zeichen und ein Hinweis darauf, dass im Verein etwas nicht stimmt. Peters weiß das, allerdings: „Vom Vorstand und der ganzen Vereinsumgebung her ist es meine Empfindung, dass eine gute Stimmung herrscht.“
Im Vergleich zur vorigen Saison stehen nun sogar neun neue Spieler im Kader der Bartringer. Das ist aber auch dadurch bedingt, dass Petingen seine Männermannschaft abmeldete und so viele Volleyballer auf dem Markt waren, von denen sich ein paar Bartringen angeschlossen haben. Das ständige Wechseln soll nun auch aufhören. Bartringen stellt um und setzt wieder vermehrt auf die Jugend.
„Wir haben nun viele junge und motivierte Spieler im Team und soweit ich es verstanden habe, wollen sie auch längere Zeit bei uns bleiben“, glaubt Libero Peters. „Das ist ein gutes Zeichen. Wir sollten für die Zukunft auf junge Volleyballer aufbauen, anstatt erfahrene Leute von außerhalb zu holen. Denn so würde man den Talenten
nur Spielzeit wegnehmen. Ein erfahrener Ausländer würde uns zwar gut tun, aber es wäre nicht schlecht, wenn wir die jungen Spieler behalten könnten.“
Doch bis diese die nötige Erfahrung und Spielpraxis haben, um in der Novotel Ligue auch wirklich konkurrieren zu können, dauert es noch etwas. Nachdem Bartringen in der nahen Vergangenheit und bis 2019 fast ständig im Play-off der besten vier Teams vertreten war,