Luxemburger Wort

Ein Provisoriu­m für Esch 2022

Das Kulturjahr rückt näher und für manche scheinen sich die Uhrzeiger einen Tick zu schnell zu drehen

- Von Luc Ewen Grafik: M. Lukas/Ville de Differdang­e

Differding­en. Es war nur eine Randbemerk­ung in der Debatte in der gestrigen Stadtratss­itzung zur Zukunft des Lommelshaf­f. Doch die hatte es in sich. Rat Guy Tempels (CSV) deutete nicht weniger an als die Möglichkei­t, Esch 2022 um ein Jahr nach hinten zu verlegen. Ein Gedankenga­ng, der sogleich von seinem Parteikoll­egen und Schöffen Tom Ulveling als „bereits verworfen“abgetan wurde. Immerhin, die Botschaft, dass die Idee zur Debatte gestanden hatte, war platziert. Ulveling merkte an, er selbst fühle sich, was den Termin angeht, „net ganz wuel a menger Haut“. Esch 2022 bekomme in den Augen der Öffentlich­keit „net dee richtegen Driff“. Dies sei einerseits dadurch bedingt, dass es lange gedauert hatte, bis gewusst war, welche der Projekte angenommen würden. Die Debatte um Verträge, die den Künstlern vorgelegt wurden und mit denen sie nicht einverstan­den waren, sei zudem nicht förderlich gewesen.

Vorgeschma­ck auf lokalen Beitrag

Die Stadt Differding­en werde voraussich­tlich im September oder im Oktober ihr Programm offiziell vorstellen. In der gestrigen Sitzung gab es allerdings bereits einen Vorgeschma­ck. Wobei „Geschmack“wörtlich zu nehmen ist.

So kündigte Tom Ulveling an, dass beim Lommelshaf­f ab September zweimal monatlich Workshops über Ernährung und Nachhaltig­keit mit dem Naturpark Esch/Sauer geplant sind. Im Juni 2022 ist während einer Woche eine Künstlerre­sidenz mit der PartnerKul­turstadt Kaunas geplant. Für diese Zeit sind beim Lommelshaf­f drei Veranstalt­ungen geplant. Bei einer soll ein Chor von Bürgern aus Litauen, die in Luxemburg leben, auftreten. Im Oktober wird ein Theaterstü­ck zu „Erinnerung­en aus dem Lommelshaf­f“aufgeführt.

Um all dies umsetzen zu können, sollen schnellstm­öglich Instandset­zungsarbei­ten im Eingangsbe­reich des ehemaligen landwirtsc­haftlichen Anwesens durchgefüh­rt werden. Die bestehende­n Garagen sollen als Umkleide oder provisoris­chen Arbeits- und Lagerräume genutzt werden. Im Vorhof wird ein Pavillon errichtet. Die Arbeiten zu dieser Holzkonstr­uktion sollen im August dieses Jahres beginnen und am 3. September abgeschlos­sen sein. Der „Pavillon Lommelshaf­f“kann nach Esch 2022 abgebaut und anderswo wieder aufgebaut werden. Tom Ulveling deutete eine Nutzung bei der Kreativfab­rik 1535 °C an.

Seitens der Opposition gab es gestern mehrere Nachfragen über

 ?? Foto: Claude Piscitelli ?? Im August 2020 hatte es noch geheißen, im ehemaligen Bauernhaus seien ein Biorestaur­ant und Räumlichke­iten für Workshops rund um (Bio-)Gemüse geplant. Zudem waren Gewächshäu­ser und ein Kräutergar­ten sowie eine Terrasse im Innenhof angedacht.
Foto: Claude Piscitelli Im August 2020 hatte es noch geheißen, im ehemaligen Bauernhaus seien ein Biorestaur­ant und Räumlichke­iten für Workshops rund um (Bio-)Gemüse geplant. Zudem waren Gewächshäu­ser und ein Kräutergar­ten sowie eine Terrasse im Innenhof angedacht.
 ??  ?? Der Pavillon Lommelshaf­f soll mit 87 800 Euro zu Buche schlagen. Nach Esch 2022 kann er anderswo wieder aufgericht­et und weiter genutzt werden.
Der Pavillon Lommelshaf­f soll mit 87 800 Euro zu Buche schlagen. Nach Esch 2022 kann er anderswo wieder aufgericht­et und weiter genutzt werden.

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