Luxemburger Wort

Ruf doch wieder mal an

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Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie ist Ausmisten in den eigenen vier Wänden angesagt. Schon vor dieser Zeit gaben bekannte Aufräum-Coaches wie Marie Kondo und Nicole Wiesner wertvolle Tipps, was man alles entsorgen kann und sollte. Dabei schälte sich auch in meinem Haushalt heraus, dass weniger mehr ist. Nicht nur ein Haufen Kleider, Schuhe und Accessoire­s musste dran glauben, auch ein paar Küchengerä­te – wie ein Waffeleise­n und eine Eismaschin­e –, die sehr wenig oder gar nicht genutzt worden waren, traten den Weg ins Recycling-Center an. Ich ging sogar noch einen Schritt weiter: 300 Kontakte in

Bei vielen Namen wusste ich nicht, wer sich dahinter verbirgt.

der Telefonlis­te meines Smartphone­s waren definitiv einige zu viel. Der Clou: Bei vielen Namen wusste ich schlicht und einfach nicht (mehr), wer sich dahinter verbirgt. 36 Telefonnum­mern habe ich letztendli­ch gelöscht. Darunter waren nicht nur unbekannte Vornamen, sondern auch Namen von Ärzten, die mittlerwei­le in Rente und/oder ins Ausland umgezogen sind, sowie Firmen, die es nicht mehr gibt. Keine Sorge, liebe Familienmi­tglieder, Freunde und Kollegen, ihr seid noch alle auf meiner Liste. Nach dem großen Aufräumen in meinem privaten Telefonver­zeichnis habe ich mir im Gegenzug vorgenomme­n, meine sozialen Kontakte noch besser zu pflegen. Wann hat man schließlic­h besser Zeit dafür, als in Krisenzeit­en, in denen man eh viel Zeit zu Hause verbringt? Am besten ist es wohl, ich rufe sofort eine Freundin an, die ich schon lange Zeit nicht mehr gesehen habe, und verabrede mich mit ihr zum gemeinsame­n Wandern. Eine Beschäftig­ung, die unzählige Zeitgenoss­en in der Pandemie (wieder-)entdeckt haben und der sie jetzt regelmäßig frönen. Bis bald! Rita

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