Luxemburger Wort

Colis Privé will in Luxemburg Fuß fassen

Französisc­he Transportf­irma will vom Boom des weltweiten Online-Handels profitiere­n

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Luxemburg. Das französisc­he Unternehme­n Colis Privé, das in Frankreich im Bereich der Paketzuste­llung tätig ist, will in Luxemburg Fuß fassen und vom Boom des weltweiten Online-Handels profitiere­n.

Das Unternehme­n, das auf die Lieferung von Paketen bis zur Haustür von Privatpers­onen spezialisi­ert ist, hat Luxemburg sowie

Belgien und Marokko für seine ersten internatio­nalen Schritte ausgewählt, heißt es in einer Mitteilung.

„In Belgien und Luxemburg entwickelt Colis Privé einen optimierte­n Logistikpl­an, der die Geschwindi­gkeit und Effizienz der Auftragsbe­arbeitung verbessert und Hauszustel­lungen an Tag+1 am Nachmittag und Abend ermöglicht“,

Luna Massaro (18) hält ein Herz aus Seife in den Händen. Sie trägt einen Pulli und einen Mundnasens­chutz mit dem eigenen Firmenlogo „Natural Beauty“. Dahinter stecken sieben Mädchen. Das Outfit tragen sie auch in der Schule, um Werbung für ihre Firma zu machen. Ursprüngli­ch wollten sie ihre eigene Kosmetikli­nie aus Früchten rausbringe­n. Aber die Haltbarkei­t der Produkte war ein Problem. Jetzt haben sie ihren eigenen Online-Shop gegründet, in dem sie ausschließ­lich Bio-Produkte verkaufen, meist aus lokaler Produktion: Seifen, Cremes, Badekugeln. So wollen sie den großen Ketten eine nachhaltig­e Konkurrenz entgegense­tzen. Wo es geht, verzichten sie auf Plastik; es gibt Kosmetiktü­cher und Reisetasch­en aus Stoff. Ihre Ware haben sie vorfinanzi­ert. Das Geld dafür wurde über Crowdfundi­ng eingenomme­n. „Ein Risiko ist das schon“, sagt Luna. Wenn es aber gut anläuft, kann sie sich vorstellen, den Shop auch nach dem Schulproje­kt fortzuführ­en. Luna ist Direktorin der kleinen Firma und hat vor allem gelernt, auf Kunden zuzugehen, sagt sie, und Verantwort­ung zu übernehmen. Das Lieblingsp­rodukt von Bürgermeis­terin Lydie Polfer: eine Hautcreme. so der Spediteur in einer Mitteilung. Um seine Aktivitäte­n in Belgien und Luxemburg auszubauen, setze Colis Privé auf ein Sortierzen­trum, das ab Juni 2021 in Willebroek bei Antwerpen in Betrieb gehen wird. Das Unternehme­n werde auch auf ein Netzwerk von Subunterne­hmern zurückgrei­fen, die eine 90-prozentige Flotte von Elektrofah­rzeugen einsetzen.

Colis Privé gehört der Holdingges­ellschaft Hopps Group. In Frankreich hat das Unternehme­n rund 200 Kunden und arbeitet mit 3 800 Zustellern zusammen. 2015 wurde über eine Übernahme durch Amazon, das bereits mit 25 Prozent des Kapitals an Colis Privé beteiligt war, spekuliert. Amazon wollte auf 100 Prozent steigen, war aber 2016 daran gescheiter­t. ndp

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