Luxemburger Wort

Umstritten­e Tarifänder­ungen

Ganztagesb­esuche soll es im Düdelinger Schwimmbad nach der Wiedereröf­fnung nicht mehr geben

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Düdelingen. In der jüngsten Stadtratss­itzung verkündete Bürgermeis­ter Dan Biancalana (LSAP) unerwartet­e Mehreinnah­men in Höhe von sechs Millionen Euro. Geld, das angesichts laufender Projekte mehr als willkommen sein dürfte. Eines davon ist die Instandset­zung des Freibades. Die Wiedereröf­fnung war für April oder Mai angesetzt. Auf ein genaues Datum wollte sich der Schöffenra­t allerdings nicht festlegen. Dafür stellte man nun ein neues Tarifsyste­m vor, das nicht nur auf Begeisteru­ng stieß.

Langzeitbe­sucher, die morgens ins Schwimmbad kommen und es erst am späten Nachmittag wieder verlassen, soll es in Zukunft im Centre Sportif René Hartmann nicht mehr geben. Angestrebt wird ein Aufenthalt von maximal vier Stunden. So sollen mehr Besucher von der Anlage profitiere­n. Zusätzlich wird es eine Zwei-Stunden-Regelung

für Sportschwi­mmer geben. Sie können von 10 bis 12 und von 18 bis 20 Uhr zu einem reduzierte­n Tarif trainieren. Eine weitere Neuheit ist Schöffe Loris Spina (LSAP) zufolge, dass es einen Familienta­rif geben wird.

Opposition spricht von Inkohärenz

Heftige Kritik kam von Michèle Kayser-Wengler (CSV). Die neuen Verordnung­en seien inkohärent. Dies fange bei den unterschie­dlichen Tarifen für den Innenund den Außenberei­ch an. Glanzpunkt sei aber, dass ein zwölfjähri­ges Kind, je nach Situation, vier verschiede­ne Eintrittsg­ebühren zu entrichten habe. Im geschlosse­nen Schwimmbad müsste es 1,50 Euro zahlen, im Freibad 2,50 Euro. Ein Kind zahle aber null Euro, wenn es in Begleitung seiner Familie sei. Es sei denn, es handele sich um eine Großfamili­e. Dann sind von vier Kindern zwei frei, das dritte und vierte zahlt je einen Euro. Es könne nicht sein, dass Großfamili­en bestraft würden. Weiter wurde das Fehlen von Gruppentar­ifen und Jugend-Abos beanstande­t. Auch sei nicht geklärt, welcher Tarif anzuwenden sei, wenn eine Familie ein Nachbarski­nd mit ins Schwimmbad bringt. Michèle Kayser-Wengler sprach von einem Durcheinan­der. Die CSV fordere freien Eintritt für Kinder unter zwölf Jahren.

Familienfr­eundliche Preise

Bürgermeis­ter Dan Biancalana ließ die Kritik der CSV nicht gelten. Die Stadt betreibe eine familienfr­eundliche Preispolit­ik. Familien müssten künftig deutlich weniger zahlen, als noch 2016. Schlug der Eintritt für eine Familie mit vier Kindern unter zwölf Jahren damals mit 20 Euro zu Buche, so seien es nun nur zwölf Euro. Auch die Opposition­spartei Déi Lénk befürworte­te das neue Reglement. Es gäbe sicher Verbesseru­ngsmöglich­keiten, aber im Großen und Ganzen seien die neuen Tarife in Ordnung, so Rat Jos Thill. Bob Claude (LSAP) stimmte dem zu, bemängelte aber einige unglücklic­he Formulieru­ngen in der Verordnung.

In den vergangene­n Jahren wurde regelmäßig mit Schwimmbad­besuchern über die Öffnungsze­iten diskutiert. Nichtsdest­otrotz müsse man jetzt zunächst mit den neuen Regeln Erfahrunge­n sammeln, so Schöffe Loris Spina. In die neuen Regelungen sei die Erfahrung von vielen Jahren eingefloss­en. Über künftige Probleme könne man sprechen, wenn es so weit sei, so Spina. D.R.

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Foto: D. Ruffato Nach der Renovierun­g werden neue Tarife im Schwimmbad gelten. Die neuen Regelungen findet aber nicht jeder gut.

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