CGFP: Impfstrategie unverantwortlich
Luxemburg. Nachdem sie Bildungsminister Claude Meisch (DP) erfolgreich von dessen Privatisierungsbestrebungen hatte abbringen können, war es zuletzt ruhig geworden um die CGFP. Umso heftiger fällt nun die jüngste Stellungnahme aus, in der sich die Staatsbeamtengewerkschaft mit der Impfkampagne von Blau-RotGrün auseinander setzt, die „verständlich“und „kohärent“sein müsse. „Drei Monate nach der Zulassung des ersten Vakzins ist Luxemburg meilenweit von einer wirksamen und umfassenden Impfstrategie gegen Covid-19 entfernt“oder „Trotz seiner bescheidenen Einwohnerzahl und seiner guten finanziellen Ausgangslage gehört Luxemburg beim Impftempo zu den Schlusslichtern Europas“sind zwei von vielen in sehr kritischem Ton verfassten Einschätzungen. Besonders stören tut sich die CGFP an den „zahlreichen Widersprüchen“der Impfstrategie und nennt „als Beispiel die „unverantwortliche“Herangehensweise im Gefängnis: „Dort werden ausschließlich die Häftlinge gegen das heimtückische Virus geimpft. Die Gefängniswärter, die mehrere Zellen am Tag betreten, bleiben jedoch außen vor. Auch der Rest der Belegschaft wird nicht berücksichtigt. Als widersprüchlich erachtet die Gewerkschaft auch, dass die Mitglieder der Rettungsdienste „zurecht“geimpft worden seien, die Polizeibeamten jedoch nicht, obwohl diese wie viele andere Staatsbedienstete bei der Ausübung ihres Berufs jeden Tag hohen Risiken ausgesetzt seien. Dazu zählt die CGFP auch die Lehrer, denn: Eine frühzeitige Impfung der Lehrer und Erzieher würde nicht nur das Infektionsrisiko in den Schulgebäuden senken, sondern auch die Übertragung des Virus innerhalb der Gesellschaft verringern, so die Gewerkschaft. Die „teilweise plan- und konzeptlose“Impfstrategie Luxemburgs, die immer mehr den Eindruck erwecke, dass manche politisch Verantwortlichen den Herausforderungen der Pandemie offensichtlich nicht gewachsen seien, müsse dringend überarbeitet werden. Deshalb werde die Gewerkschaft auch eine Unterredung mit den zuständigen Ministern beantragen, heißt es abschließend in dem Schreiben. mas