Die Feuertaufe der Liebe
Jesus gibt sich hin bis zum Tod am Kreuz.
Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung“(Joh 13,1). „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde“(Joh 15,13).
Darum wurde er über alle erhöht. „Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr
erkennen, dass ICH ES BIN“(Joh 8,24; vgl. Ex 3,14).
Die Leidensgeschichte, ja das ganze Evangelium nach Markus gipfelt im Bekenntnis des römischen Hauptmanns unter dem Kreuz. Hier wird das messianische Geheimnis entschlüsselt: Wer ist Jesus? „Als der Hauptmann
ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn“(Mk 15,39). Die Liebe bis zum Letzten hat den Römer überwältigt.
Das Herz des Vaters
In der Letzthingabe des Sohnes enthüllt sich auch das Antlitz, ja das Herz des Vaters. „Gott ist Liebe“(1 Joh 4,16), nichts als Liebe, Liebe, die sich aus der Überfülle uneingeschränkt und unaufhaltsam verströmt, verschenkt und in seinem überreichen Erbarmen gar verschwendet. Namhafte Theologen aus Ost und West, orthodoxe wie katholische, meinen, dass Entäußerung – Kenosis – ein in der Tiefe des göttlichen Wesens verankertes Merkmal ist. In ihrem Gefolge schreibt die französische Philosophin und Mystikerin Simone Weil (1909-1943): „Die Schöpfung ist vonseiten Gottes nicht ein Akt der Ausweitung, sondern des Rückzugs, des Verzichts … Er hat sich bereits in diesem göttlichen Akt von einem Teil des Seins entleert …“Und indem Gott dem
In Christus hat Gott sein letztes Wort gesprochen: ein Wort unverbrüchlicher Liebe.