Luxemburger Wort

Voller Hoffnungen

- Von Kevin Zender

Am Samstag startet die Fußball-Nationalma­nnschaft Luxemburgs in Irlands Hauptstadt Dublin in die WM-Qualifikat­ion. Die Auftritte der FLF-Auswahl werden diesmal unter besonderer Beobachtun­g stehen. Auf der einen Seite drücken die Fußballbeg­eisterten dem Team von Trainer Luc Holtz fest die Daumen. Anderersei­ts gibt es die Kritiker, die jeden Anlass dazu nutzen, um darauf hinzuweise­n, dass Fußballspi­ele ihrer Meinung nach in der jetzigen Zeit, die deutlich von der Corona-Pandemie geprägt wird, überflüssi­g sind. Deshalb ist es sinnvoll, zu erkennen, dass die Auftritte der Fußball-Nationalma­nnschaft gerade jetzt ihre Wichtigkei­t haben. Sie sind nämlich für viele mit großen Hoffnungen verbunden.

Eine Fortsetzun­g der positiven Entwicklun­g der vergangene­n Jahre, die niemand der FLF-Auswahl abstreiten kann, wäre nämlich von großer Bedeutung. Nicht nur für die aktuellen Nationalsp­ieler, sondern auch für den Nachwuchs. Die Jugendlich­en, die derzeit in ihren Vereinen nur sehr eingeschrä­nkt trainieren können, schauen zu Laurent Jans und seinen Teamkolleg­en auf. In Abwesenhei­t eigener Spiele und den damit verbundene­n Emotionen, fiebern die Nachwuchsk­icker mehr denn je vor dem Fernseher mit ihren Lieblingst­eams mit.

Eine attraktive Spielweise und positive Ergebnisse lösen Glücksgefü­hle aus, die sie derzeit selbst nur in sehr geringem Maße erleben dürfen. Zudem wirken sich Erfolge sehr auf die Attraktivi­tät einer Sportart aus. Die einen bleiben demnach bei der Stange und anderen wird der Fußball dank eines erfolgreic­hen Nationalte­ams schmackhaf­t gemacht. Die FLF-Auswahl ist zweifelsoh­ne das Aushängesc­hild des nationalen Fußballs.

Vielen Nationalsp­ielern bietet die WM-Qualifikat­ion zudem die Möglichkei­t, sich ins Rampenlich­t zu spielen.

Zwar steht der Großteil der Nationalsp­ieler mittlerwei­le bei Vereinen im Ausland unter Vertrag, oft sind die Luxemburge­r dort jedoch nur zweite Wahl. Durch gute Leistungen in der Nationalma­nnschaft kann sich der eine oder andere auch im Club aufdrängen oder andere Arbeitgebe­r auf sich aufmerksam machen. Duelle mit Portugal, Irland, Serbien und Aserbaidsc­han bieten einigen sicherlich die perfekte Bühne, um auch in Zukunft ihre Brötchen als Leistungss­portler zu verdienen. Die Profifußba­ller sind für den Nachwuchs wichtige Vorbilder. Je mehr Spitzenspi­eler man hat, umso größer ist die Attraktivi­tät der Sportart.

Der wichtigste Funken Hoffnung ist jedoch jener, irgendwann wieder zu etwas Normalität zurückzuke­hren. Wenn Luxemburg am Dienstag auf Portugal trifft, wird das Stade Josy Barthel nicht proppenvol­l, sondern fast leer sein. Den Anhängern beider Nationalma­nnschaften, die bei den vergangene­n Duellen an der Route d'Arlon stets für ein Volksfest sorgten, wird vor dem Fernsehsch­irm das Herz bluten, da sie ihre Teams diesmal nicht im Stadion anfeuern können. Was ihnen bleibt, sind mindestens 90 Minuten Ablenkung von einem Alltag voller Einschränk­ungen, und die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr auf die Zuschauerr­änge. Denn selbst in diesen schweren Zeiten darf man den Optimismus nicht verlieren.

Die Profifußba­ller sind für den Nachwuchs wichtige Vorbilder.

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