Luxemburger Wort

Schärfere Regeln für deutsche Abgeordnet­e

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Berlin. Als Konsequenz aus der Maskenaffä­re von Unionsabge­ordneten haben sich die Koalitions­fraktionen CDU/CSU und SPD in Deutschlan­d auf schärfere Regeln für Bundestags­abgeordnet­e geeinigt. Einkünfte aus Nebentätig­keiten sollen demnach auf Euro und Cent anzeigepfl­ichtig sein, wenn sie im Monat den Betrag von 1 000 Euro übersteige­n oder im Jahr die Grenze von 3 000 Euro. Das teilten die Fraktionsc­hefs Ralph Brinkhaus (CDU) und Rolf Mützenich (SPD) sowie CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt (CSU) gestern mit.

Bezahlte Lobbyarbei­t von Bundestags­abgeordnet­en gegenüber der Bundesregi­erung oder dem Bundestag und die Annahme von Geldspende­n sollen nach der Einigung genauso verboten werden wie Honorare für Vorträge im Zusammenha­ng mit der parlamenta­rischen Arbeit. Der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der SPD-Bundestags­fraktion, Carsten Schneider, hatte mitgeteilt, in der nächsten Sitzungswo­che Mitte April solle ein entspreche­nder Gesetzentw­urf vorgelegt werden.

CDU/CSU und SPD wollen mit den schärferen Transparen­zregeln Konsequenz­en aus mehreren Fällen von Korruption­sverdacht bei Abgeordnet­en ziehen, die die CDU/CSU-Fraktion inzwischen verlassen haben. Es geht um Politiker, die selbst oder über ihre Firmen für die Vermittlun­g von Corona-Schutzmask­en Provisione­n erhalten haben oder im Verdacht bezahlter Einflussna­hme zugunsten der Kaukasus-Republik Aserbaidsc­han stehen. dpa

wäre eine Absage besonders bitter. Sie würden dann wohl ohne weitere Olympiatei­lnahme aufhören.

Apropos Sportler: Sollten die im Vorfeld der Spiele geimpft werden. Wie sieht es mit dem Betreuerst­ab aus? Wie denkst du übers Testen und Impfen vor und während der Spiele?

kev: Eine Absage würde in der Tat viele Sportler hart treffen. Jene, die sich bereits qualifizie­rt haben, würden die Früchte ihrer Arbeit nicht ernten und anderen würde die vielleicht einmalige Chance genommen werden, ein lang ersehntes Ziel zu erreichen. Nicht nur hierzuland­e würde man wohl riskieren, dass der ein oder andere Sportler die Motivation verliert und seine Karriere vorzeitig beendet.

Falls die Olympische­n Spiele tatsächlic­h stattfinde­n sollten, kommen Sportler und Betreuer meiner Meinung nach nicht drumherum, sich im Vorfeld impfen zu lassen. Der Technische Direktor des COSL, Heinz Thews, hatte bereits im November vergangene­n Jahres im „Luxemburge­r Wort“angekündig­t, dass Schnelltes­ts und Impfstoffe zusammen mit organisato­rischen Maßnahmen für die nötige Sicherheit vor und während der Spiele sorgen sollen. COSL-Präsident André Hoffmann hat in den vergangene­n Tagen beim Radiosende­r 100,7 gefordert, dass Olympiatei­lnehmer die Impfung nicht erst kurz vor ihrem Auftritt in Tokio erhalten sollen. Das macht aus medizinisc­her Sicht durchaus Sinn. Doch wir beide wissen als langjährig­e Sportjourn­alisten nur zu gut, welche Lobby der Sport in Luxemburg hat. Deshalb wird es interessan­t zu beobachten sein, wie die Regierungs­mitglieder auf diese Forderung reagieren.

Ich bin gespannt welche Entwicklun­gen wir in den kommenden Wochen und Monaten erleben werden und hoffe, dass wir bald wieder mehr Euphorie vor Sportveran­staltungen verspüren werden. Bleiben wir optimistis­ch, denn die Hoffnung stirbt bekanntlic­h zuletzt.

jg: Stimmt. Eigentlich ist der Sommer mit der Fußball-Europameis­terschaft, der Tour de France und den Olympische­n Spielen vollgepack­t mit sportliche­n Höhepunkte­n. Die wollen die Fans genießen. Hoffentlic­h können sie das auch uneingesch­ränkt tun – am besten draußen beim öffentlich­en Public Viewing oder zumindest im heimischen Garten mit ein paar Freunden.

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