Mogelpackung
Seit Monaten gleicht mein Nachhauseweg einem Hindernisparcours. Provisorische Verkehrsschilder weisen inmitten der Fahrbahn auf eine Baustelle in meinem Ort hin, die Straßensperrungen mit sich bringt. Nett gemeint, könnte man meinen. Hinweisschilder sind ja in der Regel nützlich. Schon frühzeitig weisen sie darauf hin, dass eine Durchfahrt nicht möglich ist, und ersparen einem die frustrierende Erfahrung, vor der Absperrung umständlich wenden zu müssen. Bei diesem Schild ist das jedoch nicht ganz der Fall. Ich weiß nämlich – und das werde ich hier und jetzt öffentlich entlarven: Das Schild ist eine Mogelpackung, ja gar eine glatte Lüge! Nun gut, ich beschwichtige: Die
Das Verkehrsschild ist eine glatte Lüge.
Baustelle gibt es durchaus. Ich werde jeden Tag daran erinnert, wenn in meinem Geschirrschrank die Gläser klirren. Unzutreffend ist aber der Hinweis, dass es sich bei der Straße nun um eine Sackgasse handelt. Völliger Quatsch, das kann ich Ihnen versichern. Wohl gibt es in eine Richtung zurzeit kein Durchkommen – und das bringt tatsächlich jeden Tag Autofahrer in die eben beschriebene, frustrierende Wende-Situation. Es gibt aber weiterhin noch zwei andere Möglichkeiten, das Dorf zu durchfahren. Warum also die Verkehrsteilnehmer in die Irre führen? War vielleicht kein anderes Schild mehr da? Wurde es vorübergehend aufgestellt, dann aber schlichtweg vergessen? Liebe Straßenbauverwaltung, falls dem so ist: Ich verrate Ihnen gerne, wo genau Ihr Schild steht. Wobei, da fällt mir noch eine andere Erklärung ein. Ja, jetzt dämmert es mir. Es geht gar nicht darum, irgendwen in die Irre zu führen. Sondern darum, die Autofahrer davon abzuhalten, durchs Dorf zu fahren. Sollen sie doch glauben, es gäbe kein Durchkommen. Dann fahren sie stattdessen durch die Aktivitätszone. Hm, so gesehen ... ein cleverer Trick. Ich bin beeindruckt. Lassen Sie das Schild bloß stehen! Diane
kauft hat, erhält er 100 Euro als Bezahlung. Dazu gibt man ihm ein regelrechtes Starter-Kit mit beispielsweise einem Telefon und so weiter. Aber die einzelnen Verkäufer müssen nicht unbedingt zusammenarbeiten“, betont JeanLouis Bordet.
Dieses System von Mini-Unternehmern mache es den Drogenfahndern sehr schwer, um zu gerichtlich verwertbaren Ermittlungsergebnissen zu kommen.
Aggressivere Gruppe drängt sich weiter vor
Es gebe aber auch noch einen zweiten Typus von klassischen Drogendealern. Dabei handele es sich um Menschen nordafrikanischer Herkunft, unter denen Algerier die Mehrheit stellen würden. Diese Gruppierung sei eher in der hauptstädtischen Route de Thionville, um das Drogenbetreuungszentrum Abrigado, aktiv. „Allerdings müssen wir feststellen, dass sie auch versuchen, ihre Aktivitäten ins Bahnhofsviertel auszudehnen“, unterstreicht Jean-Louis Bordet. „Diese Gruppe bereitet uns ebenfalls Sorgen im Kontext der Kleinkriminalität. Sie sind auch etwas gewaltbereiter, was wir von den Westafrikanern nicht so kennen.“
Auch die Angehörigen dieser Kategorie von Drogendealern befinde sich in den allermeisten Fällen in einem französischen Asylverfahren.
„Beiden ist gemeinsam, dass es für sie zu diesem Zeitpunkt keine Perspektive für eine Rückführung gibt“, sagt Jean-Louis Bordet. „Das ist eine Folge der aktuellen sanitären Situation. Obwohl sich diese Menschen illegal in Luxemburg aufhalten, sind uns die Hände gebunden, weil ihre Herkunftsländer die Aufnahme verweigern.“
Es würde also nur noch die Möglichkeit geben, sie wegen Drogenhandels zu inhaftieren. Doch das gestalte sich als schwierig, denn die Betroffenen seien in den allermeisten Fällen nur Kleinstdealer. Wenn sie erwischt würden, dann nur im Besitz von einer oder zwei Portionen Drogen. Effiziente Strafmaßnahmen seien demnach schwierig zu erreichen.
Doch viele kleine Portionen ergeben eine beeindruckende Gesamtmenge: In Luxemburg haben Polizei und Zoll im vergangenen Jahr zehn Kilogramm Kokain sichergestellt, dazu 1,1 Kilogramm Heroin, 40 000 Ecstasy-Pillen, 3,5 Kilogramm Haschisch und insgesamt 83 Kilogramm Marihuana.