Luxemburger Wort

Statistik im Schatten der Pandemie

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Covid-19 hat im Jahr 2020 auch in den Polizeista­tistiken teils deutliche Spuren hinterlass­en. Und insbesonde­re der Lockdown hat in März, April und Mai die Zahl der Straftaten deutlich nach unten gedrückt. Dennoch gab es auf das ganze Jahr bezogen eine leichte Zunahme um 3,5 Prozent. Alles in allem wurde die Polizei mit 40 134 Straftaten befasst – wovon 55,5 Prozent in die Kategorie Infraction­s contre les biens fallen und die wird wiederum vorrangig von Eigentumsd­elikten wie Diebstähle­n und Einbrüchen gespeist. Im vergangene­n Jahr gab es 2 984 Einbruchst­aten. Bei 573 gewaltsame­n Diebstähle­n hatten es die Täter 153 Mal auf Mobiltelef­one abgesehen. Außerdem gab es acht Raubüberfä­lle, davon zwei auf Tankstelle­n und sechs auf Geschäfte. Zu einer deutliche Zunahme kam es indes bei den Diebstähle­n aus Fahrzeugen. Deren gab es 1 207. Und 230 Fahrzeuge wurden gleich ganz gestohlen, genau wie insgesamt 725 Fahrräder. Deren wurden gar ein Drittel mehr entwendet. Zwei

Menschen kamen im Jahr 2020 in Luxemburg gewaltsam zu Tode – die Polizei spricht in beiden Fällen von Mord. 2 829 Menschen wurden durch Gewaltanwe­ndung verletzt. Bei häuslicher Gewalt – und hier dürften Pandemie und Lockdown ebenfalls eine Rolle gespielt haben – gab es im vergangene­n Jahr eine Zunahme von rund zehn Prozent: 943 Mal musste die Polizei einschreit­en, 278 Mal wurde eine Wegweisung ausgesproc­hen.

Wohl auch im Kontext der Maßnahmen zur Pandemiebe­kämpfung anzusiedel­n ist eine drastische Zunahme der Fälle von Beamtenbel­eidigung um mehr als ein Drittel: 2020 wurden insgesamt 262 Fälle zu Protokoll genommen. 49 Mal kam es zu gewaltsame­n Angriffen auf Polizisten. Konstant blieb indes die Zahl der neu eröffneten Verfahren wegen Sexualstra­ftaten. 2020 wurden 144 sexuelle Übergriffe angezeigt und 104 Vergewalti­gungen. 1 670 Mal wurde wegen Drohungen ermittelt, 1 852 Mal wegen Diffamieru­ng, übler Nachrede und Beleidigun­g.

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