Respekt, aber keine Angst
Die FLF-Auswahl startet in die WM-Qualifikation
Zwei Mal sechs Punkte. Die bisherige Bilanz von Nationaltrainer Luc Holtz in WM-Qualifikationen lässt sich kurz zusammenfassen. Um die vergangenen Leistungen zu übertreffen, muss die FLF-Auswahl in der Gruppe A schnell damit anfangen, Punkte zu sammeln. Zum Auftakt wartet allerdings keine einfache Aufgabe auf das Team um Kapitän Laurent Jans.
Am Samstag (20.45 Uhr) treffen die Luxemburger in Dublin auf Irland. „Wenn man unsere beiden Kader miteinander vergleicht, kann es nur einen Favoriten geben. Wir müssen uns auf einen Gegner vorbereiten, der von Anfang an Vollgas geben wird“, warnt Holtz.
Als die FLF-Auswahl am Mittwoch in Debrecen (H) gegen Katar spielte (0:1), traf Irland auswärts auf Serbien. Das 2:3 hat den ersten Gegner der Luxemburger viel Kraft gekostet. Dennoch rechnet der Nationaltrainer nicht mit einem Vorteil: „Ich bin mir sicher, dass Irland 100 Prozent geben wird und unbedingt einen Dreier holen möchte. Irland lebt von der Mentalität, Aggressivität und Intensität, darauf müssen wir vorbereitet sein.“
Denn die Woche hat auch Spuren bei den Luxemburgern hinterlassen. Mica Pinto könnte gegen Irland ausfallen. Der Linksverteidiger leidet immer noch an den Folgen eines Pferdekusses. „Wir müssen abwarten und sehen, ob er spielen kann. Es wird zwar von Stunde zu Stunde besser, doch die Entscheidung fällt erst vor der Partie.“
Sollte der 27-Jährige ausfallen, würde Marvin Martins wohl wieder ins Team rücken. Trotz seines Patzers gegen Katar scheint Lars Gerson genauso gesetzt wie Maxime Chanot. Im zentralen Mittelfeld sollen Leandro Barreiro und Christopher Martins für Stabilität sorgen. „Das Spiel gegen Katar tat mir gut. Ich fühle mich bereit“, sagt
Lucas Fox (0/0)
Laurent Jans (72/1)
Danel Sinani (30/6)
Anthony Moris (34/0)
Maxime Chanot (39/3)
Leandro Barreiro (24/1)
Eldin Dzogovic (1/0)
Lars Gerson (82/4)
Christopher Martins (41/1)
Vincent Thill (36/3)
Gerson Rodrigues (32/5)
Enes Mahmutovic (14/0)
Mica Pinto (6/0)
Olivier Thill (28/2)
Kevin Malget (35/2)
Marvin Martins (13/1)
verletzungsgeplagte Christopher Martins und fügt hinzu: „Wir werden ganz bestimmt keine Punkte verschenken.“
Qual der Wahl
In der Offensive hat Holtz mehrere Optionen. Vincent Thill ist nach der verspäteten Freigabe zwar erst am Freitag zur Mannschaft gestoßen, dennoch könnte der 21-Jährige direkt in die Startelf rücken. Am Abend nahm er am Mannschaftstraining teil: „Natürlich wäre es besser gewesen. wenn Vincent schon früher hätte kommen dürfen. Doch er kennt seine Nationalmannschaftskollegen schon lange und weiß, was von ihm verlangt wird“, meint Holtz.
Neben Vincent Thill sind Bruder Olivier Thill und Danel Sinani Optionen für die Startelf, doch auch Sébastien Thill konnte sich am Mittwoch empfehlen. Im Angriff würde sich gegen das Pressing Irlands der schnelle Gerson Rodrigues als einzige Spitze anbieten. Der 25-Jährige möchte in der Nationalmannschaft noch mehr Verantwortung übernehmen. Dass er gegen Katar die Kapitänsbinde erhielt, als Laurent Jans ausgewechselt wurde, überraschte aber selbst Holtz. „Ich wusste nicht, dass er die Binde bekommen würde. Das beweist allerdings nur, dass seine Mitspieler ihn respektieren.“
Gegen Irland sind Rodrigues und seine Teamkollegen gefordert. Zuletzt strahlten die Luxemburger zu wenig Torgefahr aus – ein bekanntes Problem der FLFAuswahl. Und die Verteidigung ist eine der Stärken des Gegners. In der Nations League gewann Irland im vergangenen Jahr zwar keine einzige Partie, allerdings kassierte das Team von Trainer Stephen Kenny auch nie mehr als ein Gegentor.
„Irland könnte mit einer Fünferkette spielen, dann wären die Räume anders als bei einer Viererkette. Wir werden ohnehin jedoch nicht 70 Prozent Ballbesitz haben und den Gegner dominieren.“
Wir werden ganz bestimmt keine Punkte verschenken. Christopher Martins
Chance nutzen
Holtz weiß, dass eine schwierige Begegnung auf seine Mannschaft wartet, trotzdem rechnet der Coach seinem Team Chancen aus. „Es wäre arrogant, zu behaupten, dass wir Irland problemlos schlagen könnten. Doch natürlich verfolgen wir Ambitionen. Wenn wir die Gelegenheit bekommen, als Sieger vom Platz zu gehen, wollen wir sie nutzen. Wir haben Respekt, aber keine Angst.“
Konkrete Ziele für die WM-Qualifikation möchte Holtz allerdings nicht äußern. Doch mit weniger als sechs Punkten würden sich die Luxemburger sicherlich nicht zufrieden geben.