Hohe Ziele
Aufsteiger Mersch will sich in der Zukunft unter den besten Handballteams etablieren
Für den HB Mersch läuft die Saison bislang sportlich mehr als nur zufriedenstellend. Der Neuling hat auf Anhieb den Sprung in die Titelgruppe geschafft und darf sich dort mit den Topteams der Axa League messen. Dies soll jedoch keine einmalige Angelegenheit sein, denn Mersch will sich dauerhaft mit den Großen im nationalen Handball messen. Am dritten Spieltag der Titelgruppe steht am Samstag das Gastspiel in Düdelingen (20.15 Uhr) auf dem Programm.
Spätestens nach dem knappen 27:26-Sieg in der Normalrunde gegen Standard durfte man sich beim Aufsteiger berechtigte Hoffnungen auf den Sprung unter die besten Sechs machen. Dem Hauptstadtteam wurden vor der Saison nämlich die besten Chancen auf Rang sechs eingeräumt. „Nach diesem Sieg war ich sehr optimistisch, dass wir es in die Titelgruppe schaffen würden“, blickt Trainer Ricky Bentz zurück. Zuvor stand nämlich bereits ein Erfolg gegen Petingen zu Buche, sodass noch ein Sieg benötigt wurde, um den Coup zu landen.
Völlig befreit aufspielen
Die Nerven sollten jedoch gegen Diekirch nicht mitspielen und so verpasste man am eigentlich letzten Spieltag der Normalrunde durch eine 27:30-Niederlage den vorzeitigen Sprung in die Titelgruppe. Zum Glück hatte Mersch noch das Nachholspiel gegen Schifflingen in der Hinterhand. Dort gelang ohne den nicht spielberechtigten Neuzugang Vasilakis der entscheidende Sieg, der den sechsten Platz sicherte.
„Die Mannschaft hat in dieser Partie bewiesen, dass sie dieses Ziel absolut verwirklichen wollte. Deshalb sind wir natürlich mit dem Abschneiden in dieser Saison zufrieden. Nun können wir in der Titelgruppe völlig befreit aufspielen und für die Zukunft wertvolle Erfahrungen sammeln“, weiß der Trainer, der sich aber auch bewusst ist, dass die Hinrunde alles andere als einfach für den Neuling war.
Neben Bentz gab es vier weitere Corona-Fälle unter den Spielern, auch die Verletztenliste war zeitweise prall gefüllt. „Wir konnten nie wirklich unseren Rhythmus finden. Deshalb ist das Erreichte umso höher einzustufen“, ergänzt der junge Trainer.
So kann der HB Mersch in der Titelgruppe völlig ohne Druck spielen und den Beweis antreten, dass man völlig zurecht unter den besten Mannschaften steht. „Wir geben uns jetzt nicht zufrieden und wollen die Gegner ärgern. Wir werden auf keinen Fall die Spiele abschenken, sondern wollen die bestmöglichen Ergebnisse erzielen“, macht Teammanager Sacha André deutlich. Zusammen mit Bentz möchte André den Merscher
Verein in eine erfolgreiche Zukunft führen.
Auf jeden Fall hat man Ambitionen sich dauerhaft unter den besten sechs Teams in der höchsten Spielklasse zu etablieren. „Wir haben hier ein klares Konzept. Wir wollen eine starke erste Mannschaft aufbauen, die sich auch in Zukunft mit den Topteams messen kann. Doch das Augenmerk liegt nicht nur auf der ersten Mannschaft, sondern auch auf der U17 sowie auf der zweiten Mannschaft, in denen sich die jungen Spieler weiterentwickeln sollen“, erklärt André die Merscher Philosophie. „Wir reden auch gerne von der Vision 2025. Bis dahin soll sich die Mannschaft nach Wunsch des Präsidenten (Loïc Didelot, Anmerkung der Redaktion) zu einem Titelaspiranten entwickeln.“
Mehr Qualität auf der Bank
Dass die Kluft nach oben allerdings groß ist, dessen ist sich auch der Teammanager bewusst. „Wir müssen unsere Leistungen erstmal stabilisieren. Dann gilt es, die Mannschaft in der Breite zu verstärken. Dort liegt im Moment noch das größte Problem.“
Die Konkurrenz in der Axa League verfügt über mehr Qualität auf der Bank und kann in den entscheidenden Phasen zulegen. „Da müssen wir hinkommen, dass wir in diesen Phasen dagegenhalten können. Deshalb müssen wir versuchen, jede Position doppelt zu besetzen – und dies ohne Qualitätsabfall.“
Einen Neuzugang können die Merscher bereits gegen Düdelingen präsentieren. In diesem Auswärtsspiel ist Riad Shabani, Neffe des ehemaligen Berchemers Agron Shabani und aktueller Nationaltrainer
der Frauen-Nationalmannschaft des Kosovo, spielberechtigt. „Wir wollten Riad schon länger verpflichten. Nun ist er mit einer Luxemburgerin verheiratet, was den Sachverhalt beschleunigt hat. Ich denke, dass wir einiges von ihm erwarten können“, so die Hoffnungen in den linken Rückraumspieler, der vor allem auch in der Deckung für Stabilität sorgen soll.
Zusammen mit Leistungsträgern wie Vasilakis, der auch in der kommenden Saison für Mersch spielen wird, Karamehmedovic, Faber, Secara oder Diedenhofen soll der 26-jährige Neuzugang auch in Zukunft für Furore sorgen.