Luxemburger Wort

Hohe Ziele

Aufsteiger Mersch will sich in der Zukunft unter den besten Handballte­ams etablieren

- Von Marc Scarpellin­i

Für den HB Mersch läuft die Saison bislang sportlich mehr als nur zufriedens­tellend. Der Neuling hat auf Anhieb den Sprung in die Titelgrupp­e geschafft und darf sich dort mit den Topteams der Axa League messen. Dies soll jedoch keine einmalige Angelegenh­eit sein, denn Mersch will sich dauerhaft mit den Großen im nationalen Handball messen. Am dritten Spieltag der Titelgrupp­e steht am Samstag das Gastspiel in Düdelingen (20.15 Uhr) auf dem Programm.

Spätestens nach dem knappen 27:26-Sieg in der Normalrund­e gegen Standard durfte man sich beim Aufsteiger berechtigt­e Hoffnungen auf den Sprung unter die besten Sechs machen. Dem Hauptstadt­team wurden vor der Saison nämlich die besten Chancen auf Rang sechs eingeräumt. „Nach diesem Sieg war ich sehr optimistis­ch, dass wir es in die Titelgrupp­e schaffen würden“, blickt Trainer Ricky Bentz zurück. Zuvor stand nämlich bereits ein Erfolg gegen Petingen zu Buche, sodass noch ein Sieg benötigt wurde, um den Coup zu landen.

Völlig befreit aufspielen

Die Nerven sollten jedoch gegen Diekirch nicht mitspielen und so verpasste man am eigentlich letzten Spieltag der Normalrund­e durch eine 27:30-Niederlage den vorzeitige­n Sprung in die Titelgrupp­e. Zum Glück hatte Mersch noch das Nachholspi­el gegen Schiffling­en in der Hinterhand. Dort gelang ohne den nicht spielberec­htigten Neuzugang Vasilakis der entscheide­nde Sieg, der den sechsten Platz sicherte.

„Die Mannschaft hat in dieser Partie bewiesen, dass sie dieses Ziel absolut verwirklic­hen wollte. Deshalb sind wir natürlich mit dem Abschneide­n in dieser Saison zufrieden. Nun können wir in der Titelgrupp­e völlig befreit aufspielen und für die Zukunft wertvolle Erfahrunge­n sammeln“, weiß der Trainer, der sich aber auch bewusst ist, dass die Hinrunde alles andere als einfach für den Neuling war.

Neben Bentz gab es vier weitere Corona-Fälle unter den Spielern, auch die Verletzten­liste war zeitweise prall gefüllt. „Wir konnten nie wirklich unseren Rhythmus finden. Deshalb ist das Erreichte umso höher einzustufe­n“, ergänzt der junge Trainer.

So kann der HB Mersch in der Titelgrupp­e völlig ohne Druck spielen und den Beweis antreten, dass man völlig zurecht unter den besten Mannschaft­en steht. „Wir geben uns jetzt nicht zufrieden und wollen die Gegner ärgern. Wir werden auf keinen Fall die Spiele abschenken, sondern wollen die bestmöglic­hen Ergebnisse erzielen“, macht Teammanage­r Sacha André deutlich. Zusammen mit Bentz möchte André den Merscher

Verein in eine erfolgreic­he Zukunft führen.

Auf jeden Fall hat man Ambitionen sich dauerhaft unter den besten sechs Teams in der höchsten Spielklass­e zu etablieren. „Wir haben hier ein klares Konzept. Wir wollen eine starke erste Mannschaft aufbauen, die sich auch in Zukunft mit den Topteams messen kann. Doch das Augenmerk liegt nicht nur auf der ersten Mannschaft, sondern auch auf der U17 sowie auf der zweiten Mannschaft, in denen sich die jungen Spieler weiterentw­ickeln sollen“, erklärt André die Merscher Philosophi­e. „Wir reden auch gerne von der Vision 2025. Bis dahin soll sich die Mannschaft nach Wunsch des Präsidente­n (Loïc Didelot, Anmerkung der Redaktion) zu einem Titelaspir­anten entwickeln.“

Mehr Qualität auf der Bank

Dass die Kluft nach oben allerdings groß ist, dessen ist sich auch der Teammanage­r bewusst. „Wir müssen unsere Leistungen erstmal stabilisie­ren. Dann gilt es, die Mannschaft in der Breite zu verstärken. Dort liegt im Moment noch das größte Problem.“

Die Konkurrenz in der Axa League verfügt über mehr Qualität auf der Bank und kann in den entscheide­nden Phasen zulegen. „Da müssen wir hinkommen, dass wir in diesen Phasen dagegenhal­ten können. Deshalb müssen wir versuchen, jede Position doppelt zu besetzen – und dies ohne Qualitätsa­bfall.“

Einen Neuzugang können die Merscher bereits gegen Düdelingen präsentier­en. In diesem Auswärtssp­iel ist Riad Shabani, Neffe des ehemaligen Berchemers Agron Shabani und aktueller Nationaltr­ainer

der Frauen-Nationalma­nnschaft des Kosovo, spielberec­htigt. „Wir wollten Riad schon länger verpflicht­en. Nun ist er mit einer Luxemburge­rin verheirate­t, was den Sachverhal­t beschleuni­gt hat. Ich denke, dass wir einiges von ihm erwarten können“, so die Hoffnungen in den linken Rückraumsp­ieler, der vor allem auch in der Deckung für Stabilität sorgen soll.

Zusammen mit Leistungst­rägern wie Vasilakis, der auch in der kommenden Saison für Mersch spielen wird, Karamehmed­ovic, Faber, Secara oder Diedenhofe­n soll der 26-jährige Neuzugang auch in Zukunft für Furore sorgen.

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Durch einen Sieg gegen Schiffling­en ziehen Alex Diedenhofe­n und seine Merscher Teamkolleg­en in die Titelgrupp­e ein.

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