Klimawandel im heimischen Garten
Wie ein Gartenprofi mit Trockenheit umgeht
Nun könnten Sie die Trockenheit im Sommer ja mit zum Beispiel einer Rasenbewässerung lösen. Das wollen Sie aber nicht. Warum?
In der Natur gibt es auch keine Bewässerungssysteme. Und in Mitteleuropa gibt es keine Wüsten. Also muss es doch Gewächse geben, die für unsere Standorte ohne Bewässerung geeignet sind. Und wenn es für so eine Pflanze im Sommer doch zu trocken wird, dann wächst sie mit ihren Wurzeln tiefer in den Boden, wo im Normalfall mehr Feuchtigkeit ist.
Gibt es ein Bewässerungssystem, das stetig von oben ein bisschen Wasser gibt, dann wächst die Pflanze aber mit den Wurzeln dorthin nach oben. Wenn ich dann an auch nur an einem Tag Probleme mit der Bewässerung habe, und es ist heiß und windig, sind meine von oben mit Wasser verwöhnten Gewächse dem Tode geweiht.
Energie und Kosten spielen natürlich auch eine Rolle. Und erst recht die Ressource Wasser. Es ist für mich schwierig, wenn ich das mal nett ausdrücke, für die Tatsache, dass ich es um mich herum hübsch haben will, eine so wertvolle Ressource wie Trinkwasser verjubeln würde.
Und wenn ich mir einen Brunnen baue?
Der Brunnenbau wird in Zukunft berechtigterweise schwieriger werden. Denn wenn wir so alle Grundwasser abpumpen, dann werden die eh schon sinkenden Grundwasserstände sicherlich nicht besser werden. Es gibt daher ja jetzt schon regelmäßig in manchen Kommunen ein generelles Bewässerungsverbot – für Grund- und Trinkwasser.
Sind Sie denn optimistisch, dass das private Gärtnern in Zukunft noch einfach ist?
Ja, es ist immer einfach, einen tollen Garten zu gestalten, wenn man sich diese winzige Mühe macht, zu gucken, welche Pflanze was kann. Kann die gut in meiner Region, in meinem Boden, bei meinen Windverhältnisse gedeihen? Und es gibt so viele Pflanzen! dpa