Luxemburger Wort

Alleine? Vielleicht. Einsam? Nein!

Signale von Einsamkeit erkennen und ernstnehme­n

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Corona verschärft die Gefahr von sozialer Isolation. Zeigen ältere und pflegebedü­rftige Menschen Zeichen von Einsamkeit, sollten Angehörige und Pflegekräf­te diese wahrnehmen. Leicht zu erkennen sind die Signale jedoch nicht immer – das liegt unter anderem daran, dass das Gefühl nicht zwingend mit der Anzahl der Kontakte der Betroffene­n zusammenhä­ngt.

Worauf man achten sollte: Wirkt jemand traurig? Oder ist die Person sehr in der Mobilität eingeschrä­nkt, sodass sie vielleicht ungewollt viel allein ist? Ansprechen ist der wichtigste Tipp in so einem Fall. Man sollte fragen, was sie oder er sich mit Blick auf die sozialen Kontakte wünscht, und bei der Umsetzung helfen. Vielleicht ist es auch sinnvoll, die Wohnsituat­ion zu ändern.

Alleinsein kann krank machen Während Geselligke­it die Gesundheit fördern kann, können soziale Isolation und Einsamkeit­sgefühle die Psyche belasten und auf Dauer körperlich krank machen: Depression­en und Herz-Kreislauf-Erkrankung­en sind zwei mögliche Folgen.

Es gilt, die beiden Begriffe nicht zu verwechsel­n: Während soziale Isolation ein objektiver Zustand mit wenigen sozialen Kontakten ist, beschreibt Einsamkeit das subjektive Gefühl des Alleinsein­s. Einsamkeit kann also auch auftreten, wenn jemand viel Umgang hat – zugleich muss jemand, der nur wenige Kontakte mit anderen hat, nicht zwangsläuf­ig einsam sein.

Das Risiko für soziale Isolation steigt im Alter – unter anderem, weil es wahrschein­licher wird, dass nahestehen­de Personen sterben. Kontaktbes­chränkunge­n in der CoronaPand­emie verschärfe­n die Situation momentan zusätzlich.

Kontakt halten – auch in der Pandemie Viele Dinge, um Isolation und möglichen Einsamkeit­sgefühlen vorzubeuge­n, lassen sich aber auch in diesen Zeiten umsetzen. Dazu zählt etwa, dass beispielsw­eise ein Telefon für die Pflegebedü­rftigen stets gut erreichbar ist und sie es auch bedienen können sollten. Feste Termine für Telefonate oder, wenn das möglich ist, Besuche sind förderlich.

Gleiches gilt für regelmäßig­e Aktivitäte­n, seien es kleine Ausflüge oder einfach nur gemeinsame­s Rätseln oder Zeitungles­en. dpa

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