Luxemburger Wort

Sehnsucht nach Normalität

Nach einer coronabedi­ngten Pause kann Heffingen nicht mit Favorit T71 mithalten

- Von Benedikt Schroeder Von Beginn an dominant

Die seit nunmehr über einem Jahr andauernde Corona-Pandemie bringt viele negative Konsequenz­en mit sich. Man denke nur an die nächtliche Ausgangssp­erre, das Tragen einer Maske oder die Kontaktbes­chränkunge­n.

Lässt man den Blick weiter schweifen, lassen sich durchaus Aspekte finden, die sich während der Pandemie verbessert haben. So hat sich das Homeoffice als Teil der Arbeitskul­tur etabliert, das medizinisc­he Personal der Krankenhäu­ser und Pflegeheim­e hat die Wertschätz­ung erfahren, die ihm für seine wichtige Arbeit zusteht und die Digitalisi­erung ist nun endgültig in der Schul- und Arbeitswel­t angekommen.

Und auch in der Sportberic­hterstattu­ng hat die Corona-Pandemie etwas Positives. Da die Spiele ohne Zuschauer ausgetrage­n werden, lässt sich die Kommunikat­ion zwischen Trainern und Spielern, aber auch zwischen den Akteuren selbst besser nachverfol­gen.

Fehlender Spielrhyth­mus

So konnte man am Samstagabe­nd die Unzufriede­nheit von Heffingens Trainer Daniel Brandao deutlich hören, als er seine Mannschaft bereits nach vier Minuten zur ersten Auszeit bat. „Wir sind nicht wach und unsere Kommunikat­ion ist inexistent“, machte der Coach seinen Spielern beim Stand von 2:11 klar, doch die erhoffte Wirkung dieser Auszeit blieb aus.

Vielmehr zogen sich die von Brandao angesproch­enen Punkte der fehlenden Wachheit und Kommunikat­ion wie ein roter Faden durch das Spiel des Heffinger Teams. „Es war einfach nicht unser

Tag. Wir liefen von Beginn an einem Rückstand hinterher und fanden nie zu unserem Rhythmus“, so der sichtlich frustriert­e Max Schmit nach der Partie. Dabei wollte der Kapitän der Heffinger die fehlende Spielpraxi­s seines Teams aufgrund eines positiven Corona-Befundes im Trainersta­b nicht als Ausrede gelten lassen.

„Es stimmt schon, dass wir in der vergangene­n Woche nur eingeschrä­nkt trainieren konnten, da wir das Training nach Bekanntwer­den der Infektion sicherheit­shalber bis Donnerstag haben ausfallen lassen. Auch die zwei aufgrund des positiven Befundes ausgefalle­nen Partien sind für die Entwicklun­g des Spielrhyth­mus nicht förderlich. Dies erklärt aber nicht, dass wir so deutlich verloren haben.“

Neben dem fehlenden Spiel- und Trainingsr­hythmus kann die Niederlage Heffingens auf weitere Faktoren zurückgefü­hrt werden: Zum einen erwischten die Profispiel­er Denell Stephens und Terrell Vinson einen – vor allem in den ersten beiden Vierteln – schwachen Tag und zum anderen agierte die Düdelinger Mannschaft von Beginn an sehr konzentrie­rt und machte den Heffingern das Leben schwer.

Tom Schumacher und Co. war anzumerken, dass sie die Niederlage aus dem Spitzenspi­el gegen Etzella vergessen machen wollten.

„Düdelingen hat uns von Beginn an dominiert und verdient gewonnen. Für uns geht es nun in den kommenden Spielen darum, als Team besser zusammenzu­halten, und ehrlich gesagt auch schon ein wenig auf die kommende Saison zu blicken, um in dieser dann hoffentlic­h wieder unter normalen Bedingunge­n Basketball spielen zu können,“so Schmit.

Ja, es stimmt, die Corona-Pandemie hat durchaus ihre guten Seiten. Dennoch dürfte die von Schmit angesproch­ene Sehnsucht nach Normalität ein Gefühl sein, das viele Menschen, auch abseits der Sportwelt, teilen. So werden beispielsw­eise die Spieler und Verantwort­lichen froh sein, wenn wieder vor Zuschauern gespielt werden darf, auch wenn die Kommunikat­ion auf dem Spielfeld für die Sportjourn­alisten dann nicht mehr so gut zu hören sein wird.

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Fotos: V. Lescaut Bereits nach vier Minuten nimmt Heffingens Trainer Daniel Brandao eine Auszeit und teilt den Spielern seine Unzufriede­nheit mit.
 ??  ?? Christophe­r Jones erzielte gegen seinen Ex-Club T71 um Jimond Ivey (l.) und Steve Lanners (r.) 17 Punkte.
Christophe­r Jones erzielte gegen seinen Ex-Club T71 um Jimond Ivey (l.) und Steve Lanners (r.) 17 Punkte.

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